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Atlanta Falcons behalten die Weiße Weste
21.54 Uhr: Erstmals darf ich die Four Box sehen - vier Spiele auf einen Blick. Zum Glück sagt mir der Herr vom NFL Network mit dem niedrigen Blutdruck, wo ich hingucken muss. Wie schnell ich abgelenkt werde? Anstatt einem Touchdown zuzugucken, schaue ich lieber auf das Laufband am unteren Ende des Bildschirms und erfreue mich einmal mehr an dem Namen Dont'a Hightower.
22.02 Uhr: Falcons-Kicker Matt Bryant trifft zum Field Goal aus 55 Yards - Atlanta behält die Weiße Weste und hat erstmals in der Teamgeschichte eine 6:0-Bilanz. Einen kleinen Leckerbissen liefern beide Teams auch noch, schließlich muss noch eine Sekunde gespielt werden. Bryant macht einen Squib Kick, der kurz hoppelt nur ein paar Yards in die Hände der Raiders, die versuchen den Ball durch mehrere Hände nach vorne zu bekommen. Es geht jedoch nur rück- nicht vorwärts, am Ende bekommt Running Back Mike Goodson den Ball an der eigenen Ein-Yard-Linie. Mit dem Ball kommen aber auch sämtliche Falcons - Atlanta bleibt ungeschlagen.
22.11 Uhr: Greg Zuerlein will seinen persönlichen Rekord über 60 Yards, der ihm gegen die Chicago Bears gelang, in Miami einstellen. Trifft er, steht es 17:17 und es geht in die Overtime. Doch, Sie erinnern sich? Da ist Seitenwind. Und Zuerlein verpasst.
22.13 Uhr: Billy Winn besiegelt den Erfolg für die Cleveland Browns, die nun nicht mehr das einzige Team in der NFL ohne Sieg in dieser Saison sind. Was mich vielmehr fasziniert bei dieser Szene: Wie kann ein Cleveland-Fan mit Kürbis auf dem Kopf das Spiel gucken?
Spannung bei den Baltimore Ravens und den Philadelphia Eagles
22.14 Uhr: Dez Bryant macht sich wenige Freunde in Dallas, obwohl er für die einheimischen Cowboys spielt. Oder eher gesagt, weil er für die Cowboys spielt. Den vermeintlichen Ausgleich per Two-Point-Conversion lässt er durch die Hosenträger rutschen. Und die Baltimore Ravens sind auf der Siegerstraße.
22.21 Uhr: Oder auch nicht. Die Ravens verlieren den Kickoff an der Feldmitte, Tony Romo bekommt nochmal eine Chance. Doch Kicker Dan Bailey verpasst ein langes Field Goal. Das dürfen sich die Cowboys auch gerne selbst ankreiden, da Romo seinen offensiven Hühnerhaufen nicht schnell genug für einen Spielzug zusammenkriegte, der die Distanz für Bailey verkürzt hätte.
22.38 Uhr: Während die anderen frühen Spiele Feierabend haben und die Spieler duschen sind, müssen die Eagles bei einer Drei-Punkte-Führung zittern. Denn die Detroit Lions sind fast an der Endzone von Philadelphia angekommen. Zum Touchdown reicht es aber nicht. Und so gibt es Verlängerung. Gefühlt waren solche Extraschichten in der NFL früher auch um diese Zeit vorbei. Das gibt Überminuten.
22.50 Uhr: Obwohl die Detroit Lions alles versucht haben, die Philadelphia Eagles weiter im Spiel zu halten und sich durch einen Penalty aus der Reichweite von Kicker Jason Hanson brachten, segelt dessen Ball durch die Torstangen - die Lions gewinnen 26:23 und ich habe Feierabend.
Den habe ich auch dringend nötig, fast vier Stunden Dauerberieselung mit hektikschem Umschalten, dafür bin ich als Kind der achtziger nicht jeden NFL-Sonntag geschaffen. Nicht umsonst war die große Bundesliga-Konferenzschaltung in den öffentlich-rechtlichen Radiosendern nur in der Schlussphase der Spiele.