(Seite 3 von 4)
Möglich wäre gewesen: "Der Abstieg würde mich als ehemaligen Spieler und verantwortlichen Trainer hart treffen. Aber so weit sind wir noch nicht, ich gehe davon aus, den Klassenerhalt zu schaffen." Stattdessen erklärte Rehhagel: "Für mich? Nächste Woche Dienstag nach dem Spiel ist es für mich zu Ende und dann fahr' ich in den Urlaub." Nicht nur bei Preetz entglitten die Gesichtszüge.
Gibt es nur eine Fortuna?
Die Glücksgöttin Fortuna, die ihren Status als Göttin zwar im christlichen Mittelalter verlor, dennoch häufig als glücksbringende Figur angesehen wird, hat ein Problem mit Berlin. Woran genau es liegt, ist historisch nicht belegt. Leidtragende in diesem Jahr ist die Hertha. Einer alten Dame in Regelmäßigkeit Nackenschläge zu verpassen, gehört in der Neuzeit kaum zum guten Ton.
Das scheint Fortuna egal zu sein. Die Düsseldorfer wurden im Verlaufe dieser Spielzeit mit Strafstößen förmlich überschüttet, für die Berliner gab es nur Eigentore. "Seitdem ich hier bin, machen wir jedes dritte Spiel ein Selbsttor", klagte schon König Otto. Das Eigentor von Ramos hatte sich Fortuna als Sahnehäubchen aufgehoben, um die Berliner endgültig zu brechen.
"Ein bisschen Glück beim Schuss hatte ich schon", erklärte zudem 1:1-Torschütze Thomas Bröker, der zuvor kaum aufgefallen war und beim Gegentor die Frage nach dem Schuldigen in der Verweigerung des Hochspringens direkt beantwortet hatte. Doch mit einer Göttin an der Seite gewinnt es sich leichter. Auch im Rückspiel hoffen die Düsseldorfer auf Beistand. Aber: Die Fortuna steht ebenso für Willkür und Unberechenbarkeit.
Haben die Berliner die Nerven?
Im Hinspiel brachen die Berliner nach gutem Beginn später komplett auseinander. Man hatte ordentlich gespielt, dabei die 1:0-Führung erzielt. Doch nach dem Gegentreffer in Halbzeit zwei blieb das Selbstvertrauen auf der Strecke. Die Sicherheit war dahin, alle Konzepte vom Winde verweht das Drama nahm seinen Lauf.