(Seite 4 von 4)
Natürlich ist das Glas der Düsseldorfer halb voll, während in Berlin mit halb leeren Bechern gearbeitet wird. Ein Aufstieg ist angenehmer als der Abstieg und für die Berliner steht viel auf dem Spiel. Neben den Problemen innerhalb der Mannschaft wirkt der Trainer zeitweise teilnahmslos und die finanzielle Lage ist angespannt.
"Im Zweifelsfall muss man sich auf mehrere Jahre in der 2. Liga einstellen. Wir könnten ein grauer Zweitligist werden", malt Aufsichtsrat-Mitglied Andreas Schmidt gegenüber der Bild das Schreckensszenario an die Wand. Die Aufgabe wird in Düsseldorf ohne die Fans im Rücken nicht leichter und schon ein frühes Gegentor könnte das latent bröselige Hauptstadtkonstrukt zum Einsturz bringen.
Auswärts- oder Heimstärke?
Wie dem auch sei, die Vorzeichen sprechen gegen den Klassenerhalt der Berliner. Kein Team, das sich im Heim-Hinspiel geschlagen geben musste, schaffte im Rückspiel noch die Wende. "Heute ist erst Halbzeit. Wir wissen, dass wir in der Vergangenheit auswärts oft stärker waren als zu Hause", trotzte Preetz allen Unkenrufen.
In der Tat, wie Dr. Adolf Klenk in der Alpecin-Werbung stets intoniert, sind die Berliner in der Fremde gefährlicher, als in der heimischen Arena. Immerhin 16 Zähler wurden auf des Gegners Platz geholt, dabei erzielten die Berliner in sechs von 17 Spielen zwei oder mehr Tore. Der Hoffnungsschimmer wäre auch außerhalb Berlins zu sehen.
Wenn, ja wenn die Düsseldorfer nicht mit einer enormen Heimstärke kontern könnten. Nur eine Heimniederlage kassierte die Elf von Trainer Norbert Meier, stand nur bei vier der letzten 51 Heimspiele als Verlierer auf dem Platz. Im direkten Vergleich gewannen die Berliner das letzte Auswärtsspiel am 30. August 2010 in Düsseldorf. Es war der zweite Spieltag im Aufstiegsjahr damals war König Otto auch im Urlaub.
Gunnar Beuth