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Doch es bleibt zweifelhaft, ob die Italiener wirklich die vielen Nebengeräusche werden ausblenden können. "Sobald die Mannschaft zum Turnier abhebt, werden sie nur noch an Fußball, Training und die EM denken", erklärte Marcello Lippi im italienischen Fernsehen. Doch der Skandal hat seine Spuren hinterlassen. Deshalb ist er auch der erste der...
Drei Gründe: Das spricht gegen den EM-Titel
Der Wettskandal
Eine Razzia im Trainingslager im Morgengrauen, die Ermittlungen und die daran anschließende Ausmusterung von Domenico Criscito, die latenten Verdächtigungen gegen Leonardo Bonucci und Gigi Buffon so schnell wird Italien auch in Polen und der Ukraine von diesem Thema nicht loskommen. Zwar dürfte der ermittelnde Staatsanwalt die Mannschaft während der EM mit neuen Untersuchungen und Verhören in Ruhe lassen, um die Vorbereitung nicht zu stören, der Regierungschef sich mit weiteren Spekulationen über ein Aussetzen der Serie A zurückhalten.
Doch der Wettskandal wird trotzdem auf allen Presskonferenzen im italienischen Lager und natürlich auch in den internationalen Medien weiter das beherrschende Thema im Zusammenhang mit der Squadra Azzurra bleiben. Vor sechs Jahren hatte der Skandal "nur" einige Clubs und ihre Führungen, diesmal sind aber entscheidende Spieler verschuldet oder unverschuldet direkt betroffen. Die große Frage wird sein, wie werden sie mit den im Raum stehenden Anschuldigungen fertig?
Das Verletzungspech
Sturmhoffnung Giuseppe Rossi erlitt kurz vor Saisonende in Spanien erneut eine schwere Kreuzbandverletzung, Antonio Cassano ist nach seiner Herz-Operation zwar wieder im Kader, aber wie das Spiel gegen Russland gezeigt hat, noch lange nicht wieder auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.
Abwehrchef Chiellini liegt zudem seit Vorbereitungsstart auf Eis, spielte gegen Russland aus Vorsichtsgründen noch nicht und nun fällt eventuell auch noch in Andrea Barzagli der vielleicht beste Abwehrspieler der zurückliegenden Serie A-Saison aus oder geht zumindest mit Trainingsrückstand in das Turnier. Und am Montag musste dann auch noch Mario Balotelli das Training vorzeitig abbrechen. Coach Prandelli ist wahrlich nicht zu beneiden. Die Verletzungs- und Formsorgen lassen seine Sorgenfalten noch deutlich tiefer werden.