Was für ein Spiel! Real führte nach Blitzstart dank Ronaldo-Doppelpack mit 2:0, dann schlug Bayern zurück, war Herr der Lage und kam durch einen Robben-Elfmeter zum Anschluss. Entscheiden musste die packende Partie ein letztlich nervenaufreibendes Elfmeterschießen, in dem Neuer über sich hinauswuchs und Schweinsteiger den Schlusspunkt setzte.
"Das Finale im eigenen Stadion. Da müssen wir dabei sein", hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor eineinhalb Jahren erklärt und seine Mannschaft erfüllte diese Vorgabe tatsächlich. Selbst ein 0:2-Rückstand nach einem Doppelschlag von Cristiano Ronaldo (Elfmeter 6./14.) konnte die Münchener im Halbfinal-Rückspiel der Champions League nicht schocken. Sie schlugen eindrucksvoll zurück, Arjen Robben (27.) glich per Elfmeter aus. Entscheiden musste das packende Spiel am Ende allerdings das Elfmeterschießen.
Und auch dort wurde es nervenaufreibend. Doch Manuel Neuer wuchs über sich hinaus. Die ersten beiden Schüsse von Ronaldo und Kaká wehrte er ab, der Elfer des vierten Schützen Sergio Ramos flog in Hoeneß-Manier auf die Tribüne des Estadio Bernabeu. Da machte es auch nichts, dass Toni Kroos und Philipp Lahm die Nerven versagten und ihre Elfmeter von Iker Casillas entschärft wurden konnten. Denn der erste Bayern-Schütze David Alaba, der zweite Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger, der den Schlusspunkt setzte, blieben vom Punkt eiskalt und schossen die Bayern ins Traumfinale in der heimischen Allianz Arena.
Dort werden sie allerdings auf einige Spieler verzichten müssen. Die vorbelasteten Alaba in der Anfangsphase und in der Verlängerung nach taktischen Fouls Luiz Gustavo und Holger Badstuber holten sich allesamt Gelbe Karten ab und werden das Finale gegen den ebenfalls von Sperren belasteten FC Chelsea von der Tribüne aus verfolgen müssen. Der Freude über den verwirklichten Traum vom Finale wird das aber keinen Abbruch getan haben.