Erst eine ganz klare Angelegenheit, dann eine Zitterpartie: Am zweiten Spieltag der Champions League in Russland reichte ZSKA Moskau gegen den niederländischen Meister PSV Eindhoven beim 3:2 (3:0) eine starke erste Hälfte. Die Eindhovener enttäuschten vor der Pause, ihre tolle Moral im zweiten Durchgang wurde nicht mit einem Punkt belohnt.
ZSKA Moskau - PSV Eindhoven 3:1 (3:0)
Tore: 1:0 Musa (7.), 2:0 Doumbia (21.), 3:0 Doumbia (36., FE), 3:1 Lestienne (60.), 3:2 Lestienne (68.)
Gelb-Rot: Arias (PSV, 80.)
Wer gegen Manchester United siegen kann, gewinnt nicht automatisch auch gegen schwächer eingeschätzte Konkurrenten. Und wer oft den Ball hat, muss nicht zwangsläufig die gefährlichere Mannschaft sein. Diese beiden leidvollen Erfahrungen mussten die PSV am Mittwoch in der Arena Khimki machen. Dort überließ ZSKA den Gästen in der ersten Hälfte die Initiative - und schlug mit schnellem Umschaltspiel und Standards zu.
Bereits in der siebten Minute gingen die Moskauer in Führung: Nach einer Ecke des Ex-Kölners Zoran Tosic drückte Ahmed Musa die Kugel per Grätsche über die Linie. Die Eindhovener hatten zwar mehr Ballbesitz, doch ihnen fiel in der Offensive überhaupt nichts gegen die kompakt stehenden Hausherren ein, sodass sie völlig ungefährlich blieben. Auf der anderen Seite wirbelten Ahmed Musa und Seydou Doumbia nach Belieben. Doumbia war es, der in der 21. Minute mit einem tollen Kopfball aus zwölf Metern auf 2:0 erhöhte.
Und er legte auch noch das 3:0 vom Punkt nach, nachdem Zoran Tosic von PSV-Keeper Jeroen Zoet gelegt worden war (36.). Die Chance auf einen lupenreinen Hattrick vergab Doumbia aber kurz vor der Pause: Er schoss einen weiteren Foulelfmeter über das Tor (44.).
Nach dem Seitenwechsel sollte sich dieser Patzer erstaunlicherweise beinahe rächen. Die PSV spielte nun viel druckvoller und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Maxime Lestienne brachte die Gäste zunächst auf 1:3 heran, indem er eine Vorlage von Adam Maher verwertete (60.). Und dann machte es der Franzose mit seinem zweiten Treffer des Abends noch einmal richtig spannend: Von der Sechzehnergrenze knallte er die Kugel zum 2:3 unter die Latte (68.).
Danach drückte und drängte die PSV weiter - bis Verteidiger Santiago Arias den Niederländern den Wind aus den Segeln nahm. Er sah in der 80. Minute die gelb-rote Karte. In den Schlussminuten kamen die Eindhovener in Unterzahl nur noch zu einem geblockten Schuss von Jorrit Hendrix (89.). Mehr war nach der Aufholjagd nicht mehr für sie drin.