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Außenverteidiger müssen Spezialisten sein, auf welcher Seite Lahm dabei spielen wird, ist zweitrangig. Marcel Schmelzer, Dennis Aogo, Tony Jantschke, Oliver Sorg, Christian Pander oder Andreas Beck heißen die Kandidaten, gerade Schmelzer muss nun den nächsten Schritt machen. Dafür braucht der Auserwählte dann aber auch das Vertrauen in den kommenden WM-Qualifikationsspielen. Möge der Beste Boateng verdrängen.
Agieren, nicht reagieren
Kommen wir zur Taktik: Der Hauptvorwurf an Löw lautete nach dem Italien-Spiel, er habe sich mit der Aufstellung von Toni Kroos zu sehr an der Taktik der Squadra Azzurra orientiert. Das kann man durchaus so sehen, wobei es nicht an Kroos, sondern eher an den weiteren Auswirkungen lag. Mesut Özil wurde so nach Außen gedrängt und seiner Stärke beraubt, Mario Gomez bekam keine brauchbaren Bälle - die Balance im deutschen Spiel ging so verloren.
Nicht falsch verstehen, wir fordern hier nicht, die Systeme der Gegner zu ignorieren. Auch Welt- und Europameister Spanien verändert seine Taktik in Nuancen, um auf Eigenarten des Gegners zu reagieren. Aber eben mit Augenmaß und ohne die eigenen Stärken hinten anzustellen.
Ein gutes Beispiel war das Viertelfinale gegen Griechenland, als Löw sein Team ebenfalls auf drei Positionen änderte, dabei aber die Schwächen der Griechen ausnutzen wollte - was bekanntlich auch gelang. Ein Turnierfavorit wie Deutschland, und genau das wird bei der WM 2014 wieder der Fall sein, muss selbstbewusst agieren und sich nicht an den Stärken der anderen orientieren.
Leistungsprinzip muss stärker gelten