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Von: Marcus Krämer
Datum: 03. Juli 2012, 07:12 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
 
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Auf dem Weg zur WM 2014: Das muss Bundstrainer Löw besser machen

EM 2012, Löw, DFB, WM 2014
Joachim Löw sollte sich nur mit sachlicher Kritik auseinander setzen müssen

Zwischen dem Status eine Taktikfuchses mit goldenem Händchen und einem gefallenen Helden liegen manchmal nur 90 Minuten. Wir versachlichen die Kritik an Bundestrainer Joachim Löw und fordern konkret Dinge, die nun verbessert werden müssen.

Hymnen-Singpflicht für Nationalspieler, Haar- und Memmen-Diskussionen in Boulevard-Blättern, persönliche Kritik an einzelnen Spielern und zur Krönung die auch von sportal.de-Usern offen geforderte Entlassung des Bundestrainers - das EM-Aus gegen Italien hat in Deutschland eine seltsame Spur der Unsachlichkeit hinterlassen.  

Für Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ein Unding: "Was in den letzten Tagen passiert ist, ist einfach unnütz", sagte Klopp laut derwesten.de. "Alles erst im Positiven so aufzublasen und dann so im Negativen abzusägen, nimmt den Spaß an der Geschichte. Das hat Joachim Löw so nicht verdient."

Wir nehmen diesen Ball auf und versachlichen die Beurteilung an Löw. Denn der Vertrag des Bundestrainers hat Gültigkeit bis 2014, er wird ihn erfüllen und das ist gut so. Zudem stellte Deutschland bei der EM das zweitjüngste Team, die grundsätzlich positive Entwicklung vieler Spieler - die wir in der Einzelkritik zum Turnier bereits bewertet haben - wird deshalb weiter gehen. Trotzdem ist Kritik angebracht, denn Löw hat sicher nicht alles richtig gemacht.

Turniereinsätze nur bei absoluter Fitness

Wenn der Leader des Teams wegen seiner angeschlagenen Fitness schon selbst über einen Bankplatz spekuliert, kann irgendetwas nicht stimmen. Die Rede ist von Bastian Schweinsteiger, der in Bestform gegen jedes Team der Welt den Unterschied ausmachen kann. In der EM-Verfassung wurde der Anführer aber eher zu Belastung.

Gegen die Niederlande machte Schweinsteiger mit seinen zwei Torvorlagen zwar ein ganz starkes Spiel, das konnte er im weiteren Turnierverlauf aber nicht bestätigen. Stattdessen übernahm er bereitwillig den defensiveren Part der Doppelsechs, fiel gegen Griechenland und Italien aber mit einigen Fehlpässen auf.

Bei absoluter Fitness und Konzentration wären ihm diese Fehler nicht unterlaufen. Noch wichtiger: Dem deutschen Spiel ging Schweinsteigers Dynamik und damit eine weitere Option für die Offensive verloren. Bei der Breite des Kaders hätte Schweinsteiger gegen Dänemark oder Griechenland eine Pause bekommen können.

Löw stützte seinen Vize-Kapitän aber von Anfang an, obwohl der nach der Final-Niederlage in der Champions League mental geschwächt angereist war, sich zunächst mit einer Wadenverletzung herumplagte und im weiteren Verlauf über Probleme mit seinem Sprunggelenk klagte. Hier muss sich Löw hinterfragen und die Lösung für kommende Turniere kann nur lauten: Völlig unabhängig von der eigentlichen Bedeutung für die Mannschaft ist Fitness der entscheidende Faktor für einen Stammplatz.

Ausbildung der Außenverteidiger hat Priorität

Jerome Boateng hat seine Sache, im Rahmen seiner Möglichkeiten als gelernter Innenverteidiger, gut gemacht. Philipp Lahm pendelte zwischen solide und stark, verschuldete gegen Italien aber auch ein Gegentor. Somit könnte man ein Befriedigend unter die Zeugnisse der Außenverteidiger setzen, aber ein Jordi Alba im spanischen Trikot hat gezeigt, welche Bedeutung diese Position im Weltfußball mittlerweile haben kann.

Vor jedem Länderspiel zeigt ein Blick in die Kader der Bundesligisten, dass Löw auch kaum Alternativen zur Verfügung stehen. Trotzdem muss sich der Bundestrainer, will er seine fraglos erfolgreiche Zeit mit einem Turniersieg krönen, von der Idee verabschieden, Innenverteidiger (Boateng, Höwedes) oder defensive Mittelfeldspieler (Lars Bender, Christian Träsch) zu Außenverteidigern umschulen zu wollen.

Außenverteidiger müssen Spezialisten sein, auf welcher Seite Lahm dabei spielen wird, ist zweitrangig. Marcel Schmelzer, Dennis Aogo, Tony Jantschke, Oliver Sorg, Christian Pander oder Andreas Beck heißen die Kandidaten, gerade Schmelzer muss nun den nächsten Schritt machen. Dafür braucht der Auserwählte dann aber auch das Vertrauen in den kommenden WM-Qualifikationsspielen. Möge der Beste Boateng verdrängen.

Agieren, nicht reagieren

Kommen wir zur Taktik: Der Hauptvorwurf an Löw lautete nach dem Italien-Spiel, er habe sich mit der Aufstellung von Toni Kroos zu sehr an der Taktik der Squadra Azzurra orientiert. Das kann man durchaus so sehen, wobei es nicht an Kroos, sondern eher an den weiteren Auswirkungen lag. Mesut Özil wurde so nach Außen gedrängt und seiner Stärke beraubt, Mario Gomez bekam keine brauchbaren Bälle - die Balance im deutschen Spiel ging so verloren.

Nicht falsch verstehen, wir fordern hier nicht, die Systeme der Gegner zu ignorieren. Auch Welt- und Europameister Spanien verändert seine Taktik in Nuancen, um auf Eigenarten des Gegners zu reagieren. Aber eben mit Augenmaß und ohne die eigenen Stärken hinten anzustellen.

Ein gutes Beispiel war das Viertelfinale gegen Griechenland, als Löw sein Team ebenfalls auf drei Positionen änderte, dabei aber die Schwächen der Griechen ausnutzen wollte - was bekanntlich auch gelang. Ein Turnierfavorit wie Deutschland, und genau das wird bei der WM 2014 wieder der Fall sein, muss selbstbewusst agieren und sich nicht an den Stärken der anderen orientieren.

Leistungsprinzip muss stärker gelten

Eine Forderung, die wir von sportal.de bereits seit Jahren propagieren. Häufig hatte Löw mit seinen Einschätzungen über verdiente Spieler Recht behalten, Kritik an der Nominierung oder Aufstellung von Spielern wie Miroslav Klose oder Lukas Podolski konterte der Bundestrainer mit der Maxime, nicht die elf besten Spieler, sondern das beste Team aufstellen zu wollen.

Auch dagegen ist zunächst wenig einzuwenden, das Beispiel Lukas Podolski zeigt aber, wie es nicht laufen sollte. Podolski fand zu keinem Zeitpunkt im Turnier seine Normalform, sogar im Abschluss wirkte er fahrig und unkonzentriert. Als der Neu-Londoner dann tatsächlich mal auf der Bank Platz nehmen musste, überzeugten seine Vertreter, mussten im Spiel darauf aber wieder raus.

Völlig zu Recht wurde die Breite des deutschen Kaders als großer Trumpf hervorgehoben, dann muss der Trainer ihn aber auch konsequenter nutzen. Spätestens dann in Brasilien.