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Hannover spielt übrigens dann in einem möglichen Sechspunktespiel um die Europacupqualifikation in Leverkusen. Und Schalke gegen die im Abstiegskampf befindliche Hertha. So gesehen ist es ein vergleichsweise geringes Problem, wenn einem Durchschnittskicks als "Topspiele" verkauft werden.
PS: Um auch dem "Es gibt keine Alternative"-Argument zu begegnen: Man könnte den ganzen Spieltag am Sonntag austragen (die 2. Liga dafür am Samstag), oder eben die zwei Spiele mit möglichen Europacupteilnehmern um einen Tag verschieben und hier die Chancengleichheit in der Vorbereitung höher bewerten als die gleichzeitige Austragung der Spiele.
3) Wie viele Sechser sollte Thomas Tuchel in Bremen auf den Rasen schicken?
Das Duell zwischen Werder Bremen und Mainz 05 ist, wenn auch kein "Topspiel" (anders als das Hinspiel, nochmal danke, DFL!), so doch das sehr interessante Aufeinandertreffen eines der experimentierfreudigsten Coaches der Liga und des Trainers, der immer gleich spielen lässt, selbst wenn die Verletzungsmisere ihn zum Einsatz von C-Jugendlichen zwingt, die selbst Arsène Wenger nicht auf die Bank setzen würde.
Dass Werder, mit kaum entspannter Personalsituation, im Mittelfeld eine Raute inszenieren wird, darf als sicher gelten. Viel spannender ist die Frage, wie Mainz den jüngsten Abwärtstrend aufhalten will. In vielen der schwereren Auswärtsspiele setzte Tuchel in der Rückrunde auf drei zentrale Mittelfeldspieler, also ein 4-3-1-2 oder 4-3-3. Das klappte sowohl in Dortmund wie auch auf Schalke ganz gut. In den offensiver angegangenen Heimspielen bevorzugte der Coach hingegen meist zwei klare Außenbahnspieler und zwei Spitzen.
Marko Marin kann wieder spielen und ist die größte Offensivgefahr Bremens aus dem Mittelfeld heraus. Über die Außenbahnen entfaltet Werder (außer durch flexibles Positionsspiel Marins) weniger Druck - zumal ein Großteil der Torgefahr der Hanseaten ohnehin aus der Spielintelligenz und Rundum-Qualität Claudio Pizarros erwächst, der nach seiner Sperre wieder mitmachen darf. Pizarro ist ein Problem für die Innenverteidigung, idealerweise im Zusammenspiel mit einem Spieler wie Jan Kirchhoff als Sechser neben etwa Eugen Polanski und Elkin Soto oder Julian Baumgartlinger.
Möglicherweise denkt Tuchel aber auch, dass Kirchhoff in der zuletzt gewohnten Innenverteidigung gegen Pizarro gebraucht wird - oder setzt er angesichts von Bremens Formschwäche auf eine offensivere Variante?
4) Ist der HSV zu gut, um abzusteigen?