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Doch immerhin schaffte es Labbadias Mannschaft zuletzt immer besser, auch aus schlechten Spielen, wie zuletzt gegen Nürnberg, noch einen Sieg mitzunehmen. Auf Sieg zu spielen in Dortmund wäre jedoch kaum ratsam, ein denkbarer taktischer Schritt könnte darin bestehen, einen zusätzlichen defensiven Mittelfeldspieler vor die Abwehr zu stellen. Aber wen? Der Kader des VfB bietet für eine solche Maßnahme wenige Optionen, am ehesten wäre von den aktuell gesunden Profis wohl noch Christian Gentner eine solche Rolle zuzutrauen.
2) Warum ist Hertha - Wolfsburg ein "Topspiel"? Und warum ist der Spielplan so strikt organisiert?
Hertha gegen Wolfsburg, Hannover gegen Leverkusen, Bremen gegen Nürnberg, Köln gegen Kaiserslautern, Hertha gegen Nürnberg; Was haben all diese Paarungen gemeinsam? Sie waren alle in dieser Saison das "Topspiel der Woche" am Samstagabend. Schon zum vierten Mal in dieser Spielzeit wird Sky seine Podiumsdiskussion mit Sebastian Hellmann, Jan-Aage Fjörtoft, Markus Merk und Steffen Freund im Berliner Olympiastadion aufbauen.
Vielleicht in der irrigen Annahme, die Hertha sei kraft Größe ihrer Heimatstadt einer der großen deutschen Vereine, vielleicht auch einfach deshalb, weil die ARD einen Teufel tun wird, mit Gebührengeldern die Bundesligarechte zu kaufen, nur um dann stets das beste Spiel des Tages gar nicht zeigen zu dürfen. Das starre Festhalten am 18:30-Termin am Samstagabend, egal, ob ein Topspiel dafür zur Verfügung steht oder nicht, passt aber zum unflexiblen bisherigen Umgang der DFL mit der Spielplangestaltung, der in viel gravierenderer Weise Ende April noch zum Thema werden könnte.
Dann nämlich, am 33. Spieltag, werden Hannover 96 und Schalke 04, sollten sie zu diesem Zeitpunkt noch in der Europa League aktiv sein (also nach jetzigem Stand wohl höchstens Hannover), weniger als 40 Stunden nach Abpfiff ihrer entscheidenden Europacuphalbfinalrückspiele wieder in der Bundesliga antreten müssen. Denn an den letzten beiden Spieltagen gibt es ja gerade kein Topspiel, weil (grundsätzlich vernünftigerweise) alle Spiele gleichzeitig ausgetragen werden müssen.
Das erste Gegenargument gegen eine entsprechende Klage ist immer, es sei Fußballprofis ja wohl zuzumuten, zweimal innerhalb von drei Tagen zu spielen. Dabei geht es nicht darum, dass das gegen die Menschenwürde oder die EU-Arbeitszeitkonvention verstieße, sondern darum, dass die von einer solchen Ansetzung betroffenen Clubs massiv benachteiligt sind gegenüber der Konkurrenz. Deshalb wird in allen anderen Ligen Europas außer in der Bundesliga auch nicht so verfahren.