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Da könnte eine erneute Blessur des verletzungsanfälligen Daniel van Buyten schon echte Probleme bereiten. Daran würde selbst ein (ohnehin unwahrscheinlicher) vorgezogener Winterwechsel Jan Kirchhoffs nicht viel ändern. Denn so hoch auch wir das Potenzial des Mainzers einschätzen. In einem Halbfinale in Barcelona möchte man ihn (noch) nicht in der Startelf sehen.
3) Das Jahr des Toni Kroos
Im chinesischen Horoskop beginnt Anfang Februar das Jahr der Wasserschlange. Im Fußball könnte das Jahr des Toni Kroos anbrechen. Der ist am 4. Januar 23 geworden und dürfte genau genommen sogar noch die U21-EM im Sommer spielen. Doch mittlerweile muss das Talent sich an den Erwachsenen messen. Und das gelang in der Hinrunde sehr überzeugend. Die Kritik an Kroos nach dem EM-Halbfinale Deutschlands gegen Italien hat nicht dazu geführt, dass seine Leistungen in der Liga gelitten haben.
Stattdessen konnte er die große Vielseitigkeit seiner Anlagen so gut zur Geltung bringen wie noch nie, und Thomas Müller, der ebenfalls eine starke Hinserie zeigte, verdrängte in einem Dominoeffekt Arjen Robben von der rechten Seite - wobei dessen Verletzungen das ihre dazu beitrugen. Es war eher Kroos als Bastian Schweinsteiger oder Javi Martínez, die das Gesicht von Bayerns großer Dominanz darstellten. Auch im europäischen Ausland gibt es nicht wenige Experten, die von Kroos den großen Durchbruch erwarten, und wir halten es für denkbar, dass die kommenden Monate solche Prognosen bestätigen werden.
Das wäre dann auch eine schöne Entwicklung für Jupp Heynckes, ist doch Kroos wie kein anderer Bayern-Profi (außer vielleicht David Alaba) sein Schüler - die anderen wurden entweder gekauft oder von Louis van Gaal gefördert und zu Profis gemacht. Für Bayern wiederum hat die tolle Form von Kroos den Vorteil, dass sie sie einfach genießen können, ohne, dass das Spiel der Mannschaft einzig und allein auf seinen Schultern ruhte.
So gesehen ist es gut, dass wir unsere Reihe nicht "Baustellen der Bundesliga" nennen. Denn gebaut wird im Bayern-Kader nicht mehr. Man ist schon dabei, den Feinschliff aufzutragen. Wie sehr der am Saisonende glänzt, werden wir sehen.