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Das macht es aber nicht einfacher für die Entscheidungsträger um Karl-Heinz Rummenigge. Denn eine weitere Trainerentlassung mitten in der Saison wäre eines Clubs wie Bayern eigentlich unwürdig. Ideal aus Sicht des Clubs wäre es, wenn Heynckes selbst seinen Abschied zum Saisonende ankündigte. Da ein Titel fast sicher scheint, wäre ein guter Abgang garantiert, und man könnte sich in Ruhe nach einem hochkarätigen Nachfolger umsehen. Von diesen gibt es nicht all zu viele, die den Ansprüchen der Münchner (Champions League-Titel) entsprechen und außerdem nicht auf einer lukrativen Stelle sitzen wie José Mourinho in Madrid, Carlo Ancelotti in Paris oder, ja, Jürgen Klopp in Dortmund.
Das erklärt die immer wieder auftauchenden Spekulationen um Pep Guardiola. Doch selbst, wenn diese sich bewahrheiten könnten (und er nicht zu Chelsea, Milan oder Man City geht), so würde er wohl kaum abwarten, bis Jupp Heynckes seine Finalspiele bestritten hat. Die einfachste Lösung ist so, einfach abzuwarten. Denn solange es so gut aussieht wie jetzt, kann man Heynckes ohnehin nicht entlassen, und wenn er neben dem Meistertitel erneut in der Champions League weit kommen sollte, kann man sich auch Schlimmeres vorstellen, als mit ihm noch eine Saison dranzuhängen.
Bei einem frühen CL-Aus jedoch werden sowieso alle Karten neu gemischt. Die Medien rund um den FC Bayern München sind nicht dafür bekannt, Münchner Trainern übermäßigen Kredit zu gewähren.
2) Bayern hat drei gute Innenverteidiger: Dante. Dante. Und auch dieser Dante ist nicht schlecht.
In einer wirklich sehr guten Bayern-Elf der Shooting Star der Hinrunde war der Neuzugang aus Mönchengladbach. Dante machte kein schlechtes Spiel: Zwei Vieren waren die schlechtesten Sportal.de-Noten in der Bundesliga-Hinrunde. Seine überragende Form war ein Hauptgrund für die sensationellen sieben Gegentore nach 17 Spielen. Das, und die Genesung von Daniel van Buyten mildern den Schock über Holger Badstubers schwere Verletzung etwas ab.
Jerome Boateng gilt zwar bei vielen Bayern-Fans als Unsicherheitsfaktor, bei einer ausgewogenen Betrachtung spielte der deutsche Nationalverteidiger aber eine ordentliche, keine schlechte Hinrunde. Für die Rückrunde in der Bundesliga gilt das, was für erste Halbserie auch schon zutraf: Die Abwehr wird keine negative Rolle spielen. Interessanter ist das Thema in der Champions League, wo das Finale gegen Chelsea aufgezeigt hat, wie selbst kleine Schwächen und Unaufmerksamkeiten Spiele entscheiden können, wie Boateng bei Didier Drogbas Gegentor erfahren musste.