
Zum Auftakt des 10. Spieltags der Handball-Bundesliga wurden der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt ihrer Favoritenrolle gerecht und fuhren zwei deutliche Siege ein. Entscheidend war in beiden Partien eine starke Torhüterleistung und die höhere Qualität.
THW Kiel - HBW Balingen-Weilstetten 35:24 (20:12)
In einer sehr zähen Anfangsphase merkte man den Hausherren das Fehlen von Aron Palmarsson und die gerade erst auskurierte Grippe Filip Jichas an. Der THW spielte im Angriff zielstrebig gegen die 5:1-Abwehr der Balinger, offenbarte in der eigenen 6:0-Deckung aber wie vor Wochenfrist in Magdeburg einige Lücken, die der Gast zu nutzen wusste. Auch Torhüter Andreas Palicka ließ viele Bälle durchrutschen, Balingen hielt bis zur 20. Minute gut mit (12:11).
Dann brachte Kiels Trainer Alfred Gislason Johan Sjöstrand ins Tor - und damit die Wende. Der Schwede hielt von Beginn an deutlich besser als sein Landsmann und war damit in hohem Maße mitverantwortlich für den bis zur Halbzeitpause folgenden Lauf der Zebras. Obwohl Balingens Torhüter Katsigiannis noch einige Bälle entschärfen konnte, zogen die Hausherren auf 20:12 davon.
In der zweiten Halbzeit häuften sich die Fehlwürfe auf beiden Seiten. Der THW wirkte zwischenzeitlich vor allem im Angriff etwas konfus, Balingen knabberte den Vorsprung der Zebras zunehmend ab. Doch obwohl die Gäste auch mit der Umstellung auf eine 3-2-1-Deckung alles versuchten, ließen sich die Kieler nicht beirren. Nach einer deutlichen Tempoverschärfung zeigte der THW, wer in der Sparkassen-Arena der Herr im Haus ist, und siegte am Ende auch in der Höhe verdient mit 35:24.
Tore: Vujin (8/1), Jicha (7/3), Toft Hansen (6), Sigurdsson (4), Zeitz (3), Jallouz (3), Klein (2), Sprenger (1), Ekberg (1) für Kiel
Martin Strobel (5/1), Häfner (4), Liniger (3), König (3), Schlinger (2/1), Wolfgang Strobel (2), Billek (2), Böhm (1), Theuerkauf (1), Tubic (1) für Balingen-Weilstetten
Zuschauer: 10.285
VfL Gummersbach - SG Flensburg-Handewitt 24:32 (11:16)
In Gummersbach schien der Favorit aus Flensburg von Beginn an klar machen zu wollen, wer die Punkte mitnimmt. Begünstigt durch eine vom Anwurf weg überragende Leistung ihres Keepers Mattias Andersson zog die SG schnell auf 5:0 weg - VfL-Trainer Emir Kurtagic reagierte bereits in der 5. Minute mit einer Auszeit. Als dann auch noch Michal Kopco mit Glatt Rot des Feldes verwiesen wurde, schien sich alles gegen den VfL verschworen zu haben.
Die Gummersbacher bekamen einfach keinen Zugriff. Dadurch, dass Carsten Lichtlein aber zunehmend besser ins Spiel fand, ließen sie Flensburg nicht allzu weit ziehen, hielten das Spiel wenigstens ansatzweise offen (5:11/21.) Flensburg baute den Vorsprung zum Ende der ersten Hälfte dann doch noch kräftig aus, aber plötzlich lief nichts mehr zusammen bei der SG. Gummersbach nutzte das verrückte Blackout der Gäste und verkürzte bis zur Halbzeit von 7:15 auf 11:16
In der zweiten Hälfte hatte sich Flensburg wieder stabilisiert, angeführt von einer konsequenten Deckung, dem starken Holger Glandorf und einem wieder einmal überragenden Andersson im Tor hielt der Gast die Führung. Auch wenn Gummersbach zwischendurch - vor allem durch den mit 11 Treffern groß aufspielenen Raul Santos - auf drei Tore heran kam, hatte der VfL einfach nicht die Mittel, um die SG über die gesamte Spieldauer zu gefährden. Am Ende stand ein ungefährdeter 32:24-Sieg für die SG Flensburg-Handewitt.
Tore: Santos (11/2), Putics (3), Schröder (3), Lützelberger (2), Mladenovic (1), Schindler (1), Joakim Larsson (1), Fredrik Larsson (1), von Gruchalla (1) für Gummersbach
Eggert (7/1), Glandorf (7), Nenadic (5), Weinhold (4), v. Knudsen (4), Radivojevic (3), Gottfridsson (2) für Flensburg-Handewitt
Zuschauer: 3.500