
Die Todesgruppe ist nach dem ersten Spieltag in zwei Täter und zwei Opfer gespalten. Wir sichern den Tatort nach dem deutschen Auftaktspiel und haben eine forensische Analyse erstellt. Deuten die Fingerabdrücke auf eine Rückkehr des hässlichen Deutschen hin? Finden wir nicht. Das 1:0 war das bisher beste EM-Spiel.
Erstaunlich wieder einmal, wie kritisch das Medienecho nach dem deutschen Auftaktspiel in der EM war. Der Sieg der Nationalmannschaft gegen Portugal war glücklich. Aber nicht, weil Deutschland schlecht, sondern weil Portugal gut gespielt hatte. Anders als das einhellige Urteil der internationalen Medien, die sich offenbar mehr Spektakel erhofft hatten, war es nach unserer Meinung das bisher beste Spiel des ohnehin schon interessanten Turniers, weil keine Mannschaft echte Schwächen offenbarte.
1) Warum es das bisher beste Turnierspiel war
Griechenland war zu elft gegen Polen überfordert, Polen dann in Überzahl nicht in der Lage, das Spiel nach Hause zu bringen. Der Tschechischen Republik fehlte die Klasse, um Russlands ultrapräzisen (und hochattraktiven) Konterfußball zu stoppen. Und Dänemark ließ gegen die Niederlande mehr als 30 Torabschlüsse zu.
Beim Spiel Deutschland - Portugal sahen wir zum ersten Mal zwei Klasseteams auf Augenhöhe. Vor allem sahen wir die besten Abwehrleistungen des bisherigen Turniers, insbesondere von Holger Badstuber und - bis auf das Gegentor - von Pepe.
Aber auch Jerome Boateng und Mats Hummels glänzten, wie auf der anderen Seite der bärenstarke Fabio Coentrao, den Marcus Krämer vor dem Spiel zu Recht als Schlüsselfaktor gesehen, den Linksverteidiger aber wohl nicht so stark eingeschätzt hatte.
2) War das das alte oder das neue Deutschland?