
Mit einem knappen 1:0 beförderte Uruguay den Weltmeister von 2006 aus dem Turnier - schon das zweite Vorrundenaus in Folge für die Italiener. Während im Team von Cesare Prandelli vor allem die Offensivspieler enttäuschen, avanciert Diego Godin für die Celeste zum Matchwinner. Luis Suarez drehen die Sicherungen durch.
Uruguay
Muslera: Bekam wenige Chancen sich auszuzeichnen, war aber da wenn man ihn brauchte. Gute Strafraumbeherrschung bei den wenigen Flanken der Italiener.
Alvaro Pereira: Spielte eine unauffällige Partie auf der linken Seite. War nicht oft in der Offensive zu finden, machte seine Defensivarbeit aber fehlerfrei.
Godin: Nicht nur wegen seines Tores der beste Mann auf dem Feld. Nahm Immobile über die komplette Spielzeit aus dem Spiel und gewann 87,5 Prozent seiner Zweikämpfe. Sorgte für enorme Stabilität in der Defensive der Uruguayer. Machte dann mit dem 1:0 für Uruguay das Achtelfinale perfekt.
Caceres: Machte über die linke Seite besonders in der zweiten Hälfte viel nach vorne. Hätte in Halbzeit eins Buffon fast mit einem 60-Meter-Lupfer überrascht. Gerade gegen Ende auch defensiv gefordert und fehlerfrei.
Gimenez: Erledigte seine Defensivaufgaben zuverlässig. In der Offensive fast komplett unsichtbar. Klärte das ein oder andere Mal stark gegen Immobile.
Rodriguez: Der Motor in der Offensive der Celeste. Wenn es gefährlich wurde, dann hatte Rodriguez zumeist Anteile daran. Kombinierte gefällig mit Cavani und Suarez. Leitete in Halbzeit eins die erste gute Möglichkeit von Suarez ein. Hatte mit 65 die meisten Ballkontakte aller Uruguayer.
Arevalo Rios: Machte eine eher unauffällige Partie. Hielt die Mitte meist dicht, überließ in der Offensive dem guten Rodriguez das Zepter. Brachte starke 93,5 Prozent seiner Pässe an den Mann.
Gonzales: Wie Gimenez selten in der Offensive zu finden. Die linke Seite mit Pereira und Caceres war da aktiver. Hinten ließ er aber nichts zu. Gewann 54 Prozent seiner Zweikämpfe.
Lodeiro: War in der ersten Halbzeit an der größten Chance von Suarez mit einem super Pass beteiligt, tauchte in der Folge aber etwas ab. War in der offensiven Dreierreihe der Celeste noch der Unauffälligste.
Cavani: Arbeitete unermüdlich für sein Team und ging dabei weite Wege. Steckte in der zweiten Hälfte klasse auf Suarez durch, der die Möglichkeit aber liegen ließ. Kam zu selten zum Abschluss.
Suarez: War neben Cavani die unauffälligere Spitze, hatte aber sowohl in Hälfte eins als auch in Hälfte zwei die größte Chance für die Südamerikaner. Hätte in der 80 Minute nach einem Biss gegen Chiellini zwingend mit Rot vom Platz gemusst. In der Schlussphase beim Konter zu unentschlossen.
Maxi Pereira: Der Aggressivleader der Uruguayer. War nach seiner Einwechselung zur zweiten Halbzeit sofort in den wichtigen Zweikämpfen zur Stelle. Hatte nach vorne aber keine nennenswerten Aktionen.
Stuani: Sollte nach seiner Einwechslung für mehr Offensivgeist sorgen, bleib aber meistens blass. Machte keine Fehler im Umschaltspiel nach hinten und fügte sich ordentlich ins Kombinationsspiel ein.
Italien
Buffon: An ihm lag es nicht, dass die Italiener nach der Vorrunde nach Hause fahren müssen. Hielt mehrmals stark und einmal sensationell gegen Suarez. Beim Gegentor hatte er keine Abwehrchance.
Bonucci: Arbeitete defensiv gewohnt solide, hatte mit dem Spielaufbau aber nichts zu tun. Gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe.
Chiellini: Stärkster Mann in der Defensive der Italiener, gewann 76 Prozent seiner Zweikämpfe. War erster Mann im Spielaufbau der Südeuropäer, 88 Prozent seiner Pässe kamen an. In der 80. Minute Biss-Opfer von Suarez.
Barzagli: Hielt in der defensiven Dreierkette lange Zeit das Zentrum dicht. Ähnlich wie Chiellini in den Spielaufbau mit eingebunden. Verlor aber das Kopfballduell beim 0:1 gegen Godin.
Pirlo: Erneut der Puls im Offensivspiel der Italiener. Spielte viele gute Bälle, leitete jedoch kaum eine Chance für seine Vorderleute ein. Eine gute, aber keine herausragende Partie des Regisseurs.
De Sciglio: Konnte über die linke Seite wenig offensive Akzente setzen. Flankte insgesamt zehn Mal in den Strafraum, fand aber nur einmal den Kopf eines Mitspielers. Bestritt keinen einzigen Zweikampf in der Partie.
Darmian: Enttäuschte über die gesamte Spielzeit im Offensivspiel der Italiener. Kein Torschuss und auch keine Torschussvorlage sind für einen rechten Mittelfeldspieler zu wenig.
Verratti: Bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung stärkster Feldspieler der Italiener. Verteilte die Bälle im Mittelfeld klug und zeigte damit, warum er der Nachfolger von Pirlo sein kann. Verletzte sich in der 75 Minute und wurde ausgewechselt.
Marchisio: Schwacher Auftritt des defensiven Mittelfeldakteurs. Gewann nur 14 Prozent seiner Zweikämpfe und flog in der 60. Minute vom Platz. Die Rote Karte ist zwar hart aber vertretbar, da er sich mit seinem Fuß vom Schienbein des Gegenspielers abstößt, und man ihm deshalb Absicht unterstellen kann.
Immobile: War in der Offensive ein Totalausfall. Sah vor allem gegen Godin kein Land und konnte sich zu keinem Zeitpunkt durchsetzten, gewann nur einen seiner 13 Zweikämpfe. War zwar bemüht, agierte aber extrem unglücklich. Hatte keine Bindung zum Spiel.
Balotelli: Holte sich früh in Hälfte eins eine Gelbe Karte ab und wäre für das Achtelfinale gesperrt gewesen. Hatte ähnlich wie Immobile keine Bindung zu seinen Hinterleuten. Blieb aufgrund seiner Gelben Karte und seiner schwachen Leistung zur Pause in der Kabine.
Parolo: Sollte in Hälfte zwei für mehr Kontrolle im Mittelfeld sorgen und die dann einzige Spitze Immobile mit mehr Bällen füttern. Hatte mit dem physischen Spiel der Uruguayer aber seine Probleme. Zu viele Fehler im Spielaufbau.