
Der FC Bayern München zieht in der Bundesliga weiter allein seine Kreise an der Spitze. Auch der frisch aufspielende BVB konnten die Bayern in München nicht stoppen - sondern durfte sich am Ende über einen Punkt glücklich zeigen.
In einer vor allem taktisch und technisch auf höchstem Niveau geführten Partie trennten sich der FC Bayern und Borussia Dortmund mit 1:1. Dortmund erwischte den besseren Start, in Führung gingen aber die Bayern durch den Treffer von Toni Kroos (67. Minute). Doch der BVB war dank des schnellen Ausgleichs von Mario Götze (74.) umgehend wieder im Spiel und lieferte sich am Ende einen offenen Schlagabtausch mit dem Tabellenführer.
Der BVB wartete zunächst mit einer taktischen Umstellung auf. Anstatt des gewohnten 4-2-3-1-Systems stellte Jürgen Klopp drei Mann nebeneinander auf die Position des Sechsers, was als Ergebnis ein 4-5-1-System ergab, in dem Jakub Blaszczykowski sich als dritter Sechser neben Ilkay Gündogan und Sven Bender einreihte. Mit diesem System hatte Dortmund in der Champions League bereits gegen Manchester City groß aufgespielt, und wollte dies nun am heutigen Tag auch gegen die Bayern tun.
Bayern gegen BVB: Unterhaltung ja, Torszenen nein!
Von Beginn an gestaltete sich die Partie als sehr unterhaltsam. Einen Rückpass von Holger Badstuber vertändelte Manuel Neuer gegen Marco Reus, doch der kam von halblinks nicht zum Abschluss (4. Minute).Auf weitere Chancen mussten die Fans dann zwar warten, doch technisch und taktisch war es das erwartet spannende Duell auf höchstem Niveau. Der einzige Wermutstropfen der ersten Halbzeit - neben der 0 auf der Anzeigetafel - war dann allerdings die wohl schwere Verletzung von Badstuber, der bei einem Zweikampf mit Götze im Rasen hängen blieb und sofort mit Verdacht auf Kreuzbandriss am rechten Knie für Boateng ausgewechselt werden musste.
Das letzte Highlight der ersten Halbzeit war dann den Dortmundern überlassen. Reus erlief auf links einen langen Ball und suchte sofort den Abschluss per Volley - doch Keeper Neuer war zur Stelle und konnte den guten Schuss mit den Fäusten parieren.
Dortmund spielt, Bayern trifft
Auch nach der Pause blieb es ein munteres Spiel, allerdings weiterhin zunächst ohne richtige Torszenen. Das änderte sich, als Mats Hummels einen schnell ausgeführten Freistoß aus der Drehung volley auf das Tor der Bayern brachte, doch auch den Abschluss konnte Neuer parieren (52.). Nacheinander versuchten sich in der Folge auch Robert Lewandowski, Reus und Marcel Schmelzer, allerdings jeweils ohne großes Fortune. Mit der besten Chance zu diesem Zeitpunkt scheiterte Götze per Kopfball (56.) an Neuer, doch der BVB bekam das Spiel immer besser unter Kontrolle.
Natürlich waren die Hausherren auch noch am Spiel beteiligt - doch abgesehen von einem Seitfallzieher durch Franck Ribery (65.) kam dabei nicht viel heraus. Doch für solche Momente gibt es dann ja Einzelleistungen. Thomas Müller legte am Strafraum quer auf Kroos, der mit zwei Haken erst Hummels, dann Neven Subotic aussteigen ließ und sich am Ende aus halblinker Position die untere, rechte Ecke für den Führungstreffer (67.) aussuchte.
Doch Dortmund reagierte keinesfalls geschockt. Zunächst scheiterte Blaszczykowski nach gutem Anspiel von Reus an Neuer. Nach der darauf folgenden Ecke von rechts verlängerte Mario Mandzukic unabsichtlich auf den halblinks wartenden Götze, der sich von Bewacher Kroos gelöst hatte, und der hatte alle Zeit der Welt, den Ball mit der Brust anzunehmen und mit dem Spann ins rechte, untere Eck zu schießen (74.).
Turbulente Schlussphase
Die beste Chancen auf einen Siegtreffer hatten am Ende die Bayern. Zunächst verfehlte Müller mit einem Dropkick von der Strafraumgrenze das Tor nur um Zentimeter (85.), dann bediente Mario Gomez Kroos im Strafraum, der allerdings an Roman Weidenfeller scheiterte (86.). Und das war noch nicht das Ende. Zunächst schlenzte Müller den Ball von rechts auf das lange Eck (88.), wo Weidenfeller sich ganz lang machen musste, um klären zu können. Und dann scheiterte auch Martinez nach der darauf folgenden Ecke mit einem Kopfball, wieder an einer großartigen Parade von Weidenfeller, der den Dortmundern in dieser Phase den Punkt festhielt (88.).
So endete das Spiel mit einem 1:1, was zwar für beide Teams nicht wirklich zufriedenstellend sein dürfte - den Bayern aber wohl mehr bringt als den Dortmundern, die nach wie vor elf Punkte Rückstand auf die Münchener haben.