
Fortuna Düsseldorf hatte sich nach einer clever gespielten ersten Hälfte und der Halbzeitführung bereits Einiges ausgerechnet, doch Bremen unterband das Umschaltspiel der Gäste und erkämpfte sich den Heimsieg, letztlich sogar in Unterzahl.
Kevin de Bruyne hat Werder Bremen vier Tage nach dem spektakulären Abschied von Clubchef Klaus Allofs einen moralisch wichtigen Sieg beschert. Der Belgier traf in der 81. Minute zum hart erkämpften 2:1 (0:1)-Erfolg der Hanseaten gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Zuvor hatte Nils Petersen (51. Minute) den per Kopfball den Ausgleich erzielt. Jens Langeneke (10. Minute) hatte die Gäste vor 41.200 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion per Foulelfmeter früh in Führung gebracht.
Werder drehte mit viel Leidenschaft die Partie und kam sogar in Unterzahl zum Sieg. Der frühere Fortuna-Verteidiger Assani Lukimya (76.) sah wegen Foulspiels die Gelb-Rote-Karte. Durch den Sieg kletterte Werder in der Tabelle mit nun 17 Punkten bis auf den siebten Tabellenplatz. Düsseldorf rangiert mit elf Zählern weiter tief im Tabellenkeller.
Konter, Elfmeter, Rückstand für Werder
Bremens Trainer Thomas Schaaf hatte nur einen Ausfall zu beklagen. Kapitän Clemens Fritz fehlte aufgrund einer Adduktoren-Verletzung. Auf der Verletztenliste von Norbert Meier standen vier Spieler: Bruno Soares (Hüft-OP), Dani Schahin (Kapselriss), Oliver Fink (muskuläre Probleme) und Stelios Malezas (Muskelfaserriss).
Bremen schien den Gegner zu Beginn der Partie im Griff zu haben. In der zehnten Minute kam Düsseldorf dann aber zu einer Kontergelegenheit. Robbie Kruse stürmte in den Strafraum und wurde von Sokratis von den Beinen geholt. Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Elfmeter. Jens Langeneke hat bisher alle Elfmeter im Profifußball verwandelt (9 in Liga zwei, 1 in der Bundesliga) und ließ sich auch diese Chance nicht nehmen - 1:0 für Düsseldorf.
Ilsö vergibt das 2:0 für die Fortuna
Robbie Kruse bediente wenig später Ken Ilsö, aber Sebastian Mielitz war zur Stelle und verhinderte das 0:2 (21.). Auf der anderen Seite waren es Nils Petersen und Eljero Elia, die mit ihren Möglichkeiten scheiterten, den Ball jeweils am Tor vorbei schossen (22./23.). Das Spiel wurde ruppig. Marko Arnautovic sah nach einem Kopfstoßversuch Gelb, danach auch Assani Lukimya und Ken Ilsö. Die Konzentration auf Unsportlichkeiten half der Fortuna, die Führung mit in die Pause zu nehmen.
Bremen hatte mehr Ballbesitz und auch bei weitem mehr Torschüsse. Das Team von Thomas Schaaf wirkte aber nicht konsequent vor dem Tor und anfällig bei Kontern. Die Bremer leisteten sich zuviele Fehlpässe im Spielaufbau und ließen sich in Nebenkriegsschauplätze verwickeln.
Zu Beginn der zweiten Hälfte legte Werder an Engagement zu. Personifiziert durch Lukas Schmitz, der den Sprint zu einem verloren geglaubten Ball ansetzte, das Leder in die Mitte flankte, wo Nils Petersen per Kopf zum 1:1 einnetzte (50.). Die Fortuna konnte ihrerseits kaum noch eigene Angriffe starten. Fast jeder Ball wurde lang geschlagen, oder im Spielaufbau verloren.
Werder kämpfte auch in Unterzahl weiter
Nach einem gefühlvollen Lupfer von Sokartis vergab Arnautovic aus 14 Metern freistehend (65.). Werder rannte weiter an, aber es fehlte vor dem Tor die Konsequenz, so wurden zahlreiche Chancen vertan. Ein Dämpfer für die stürmenden Bremer war dann die Gelb-Rote-Karte für Assani Lukimya, der bereits verwarnt zwei Mal in einer fortlaufenden Spielsituation foulte und vom Platz gehen musste.
Das Werder Bremen doch noch den verdienten Sieg und die drei Punkte im Weserstadion halten konnten, hatten sie einer Flanke von Aaron Hunt und der guten Schusstechnik von Kevin de Bruyne zu verdanken. Der Belgier nahm die Hereingabe aus zehn Metern direkt und erzielte so das 2:1 (82.).
Düsseldorf zeigte in der zweiten Hälfte kaum noch Gegenwehr. Das Umschaltspiel, das ihnen in Hälfte eins noch gefährliche Konter ermöglichte, wurde durch aggressive Bremer unterbunden. Am Ende erkämpften sich die Bremer den verdienten Heimsieg.