
Eintracht Frankfurt war zuletzt mit nur einem Sieg auf fünf Spielen ein wenig aus dem Tritt gekommen, gegen den FC Augsburg nahm der Aufsteiger nun wieder Fahrt auf. Mit 4:2 gewann die Eintracht hochverdient und behauptete damit den dritten Rang in der Tabelle.
Ein kurioses Eigentor von Sascha Mölders (7. Minute) sowie die Treffer von Stefan Aigner (32.) und Alexander Meier (52./75./HE) sorgten dafür, dass die Eintracht zu Hause ungeschlagen blieb.
Allerdings machten es die Frankfurter unnötig spannend, weil sie die eigentlich völlig harmlosen Gäste durch Tore von Ja-Cheol Koo (45.) und Sascha Mölders (64.) zweimal wieder herankommen ließen. Nach der vierten Niederlage in Serie droht der Tabellenletzte aus Augsburg, langsam den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze zu verlieren.
Besonderes Spiel für Armin Veh
Für Armin Veh war dieses Spiel auch unabhängig vom Ergebnis etwas ganz Besonderes. Der Frankfurter Trainer ist in Augsburg geboren und war bereits je zweimal Spieler und Trainer des FCA. "Meine Wurzeln liegen da. Das war immer mein Club, seit ich dort mit sechs Jahren angefangen haben", erzählte der 51-Jährige. Seine Verbindung zum Gegner war sogar familiär: Auf der FCA-Bank saß sein Neffe Peter Stiller, der Augsburger Mannschaftsarzt.
Schenken wollte Veh seinem Heimatclub aber nichts, und so versuchte die Eintracht vor 47.700 Zuschauern von Beginn an, den Außenseiter in die Defensive zu drängen. Das hatte schon früh Erfolg, denn ein schöner Freistoß von Pirmin Schwegler prallte zunächst an den Pfosten, dann ans Bein von Sascha Mölders und von dort aus ins Tor. Der FCA-Stürmer war von Januar 2010 bis Sommer 2011 der Torjäger des Frankfurter Stadtrivalen FSV und hatte sich seine Rückkehr in die Main-Metropole anders vorgestellt.
Frankfurt lässt viele Chancen aus
Die Eintracht erreichte zwar nur selten die spielerische Leichtigkeit, dafür phasenweise aber wieder das hohe Tempo der ersten Saisonwochen. Allein Karim Matmour, der im Angriff den Vorzug vor Olivier Occean erhalten hatte, vergab in der ersten Halbzeit fünf gute Chancen (15./21./35./42./45.+1).
Das größte Manko der Frankfurter war, vor der Pause nur noch ein zweites Tor durch Aigner nach schönem Pass von Takashi Inui nachgelegt zu haben. So gingen sie nach dem so überraschenden wie umstrittenen Anschlusstreffer der Gäste - Koos Schuss ging ein fragwürdiger Eckball voraus - nur mit einer knappen statt beruhigenden Führung in die Halbzeit.
Doppelpack von Alex Meier
In der zweiten Hälfte wiederholte sich dieses Bild zunächst. Alexander Meier erhöhte nach sehenswerter Vorarbeit von Aigner schnell auf 3:1. Auch danach hatte die Eintracht gleich mehrere Gelegenheiten, alles klarzumachen.
Aber auch diesmal kam Augsburg durch Mölders wie aus dem Nichts zurück. Die Gäste waren allerdings viel zu schwach, um dem Spiel eine Wende zu geben. Per Handelfmeter gelang Meier sein neuntes Saisontor und die endgültige Entscheidung. "Europapokal, Europapokal", sangen die Fans danach.