Nach dem Bekanntwerden des Ausmaßes der Korruptionsaffäre im Fußball-Weltverband hat FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger Konsequenzen für Ehrenpräsident Joao Havelange gefordert. "Natürlich hat der FIFA-Präsident Recht wenn er sagt, dass Herrn Havelange seine Ehrenpräsidentschaft nur durch den FIFA-Kongress aberkannt werden kann. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass dieser Weg aufgrund der nunmehr bekannten Sachverhalte begangen werden muss", sagte Zwanziger am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Der Brasilianer Havelange und sein Landsmann Ricardo Teixeira hatten vornehmlich in den 90er Jahren vom mittlerweile insolventen Medien- und Marketingunternehmen ISMM/ISL Schmiergelder in Millionenhöhe erhalten. Dies geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Zug hervor. FIFA-Boss Joseph Blatter hatte am Donnerstag zur Causa Havelange erklärt: "Es liegt nicht in meiner Kompetenz, ihn zur Rechenschaft zu ziehen."