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Der BVB sucht dann immer spürbar nach Lösungen, eine Schlüsselrolle fiel dabei Ilkay Gündogan zu, der sich teilweise hinter die Abwehrspieler fallen ließ - was aber nicht den gewünschten Erfolg hatte. Leverkusen machte also vieles richtig, aber krasse individuelle Fehler sorgen auch in einer an sich gut verteidigenden Werkself für Gegentore.
Bei der vierten Dortmunder Ecke - als wäre das Drehbuch für Bundestrainer Jogi Löw geschrieben worden, trat natürlich Schmelzer zur Ausführung an - war der ansonsten beschäftigungslose Hummels freier, als es jemals in der Kreisklasse passieren darf. Philipp Wollscheid ließ Hummels aus den Augen und der Nationalspieler köpfte freudig ein (29.). Doppel ärgerlich für Hyypiä und Lewandowski: Die von Michal Kadlec verschuldete Ecke war völlig unnötig.
Wollscheid zahlt bei Bayer Lehrgeld
Fußball ist bekanntlich keine Mathematik, trotzdem begann mit dem Führungstor ganz logisch die dritte Viertelstunde des Spiels und die gehörte wieder dem BVB: Die Dortmunder zogen noch konsequenter das Spiel über die Außen auf und damit die Bayer-Defensive auseinander. Genau so fiel dann auch das zweite Tor, als Robert Lewandowski seinen Landsmann Lukasz Piszczek schickte, Götze die Manndecker Wollscheid und Ömer Toprak mit einem angedeuteten Hackentrick täuschte und Blaszczykowski unbedrängt einschieben konnte (39.).
Die Dortmunder kamen unverändert aus der Kabine, Bayer justierte sich mit Karim Bellarabi für Kadlec neu. Castro rückte dafür in die Viererkette, wirklich offensiver wurde es dadurch also nicht. Am Spielgeschehen änderte sich dann auch wenig, der BVB blieb die bestimmende Mannschaft, variierte das Tempo und spielte nun auf die gelbe Südtribünen-Wand.
Trotzdem fand die Borussia den richtigen Mittelweg, Ajax ist ja bereits im Anflug. Aber immer wenn der BVB mit Lust kombinierte und presste, wurde es für Bayer gefährlich. Mit Renato Augusto (64.) verstärkte Hyypiä dann zwar die Angriffsbemühungen, aber Dortmund bringt halt einfach Reus für Großkreutz.
In der Schlussphase hatte man das Gefühl, die Dortmunder Spieler waren vor allem darum bemüht, ihrem Lewandowski den ersten Jubel der Saison zu verschaffen. In der 75. Minute klappte das nach toller Vorarbeit von Blaszczykowski und Piszczek noch nicht, kurz darauf köpfte der Pole nach einem Freistoß von Reus zum Endstand ein. Gäbe es die Eindrücke der letzten Champions League-Saison nicht, wären wir geneigt zu sagen: Amsterdam kann kommen. Regisseur Gündogan freut sich jedenfalls: "Das gibt uns ein richtiges gutes Gefühl für Dienstag. Champions League ist einfach geil. Wir freuen uns alle riesig auf die Partie gegen Ajax vor diesen tollen Fans."