Wegen der unwürdigen Rahmenbedingungen für ausländische Arbeiter auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) vom Weltverband FIFA die Annullierung der WM-Vergabe an das Emirat. Das teilte der SGB am Mittwoch als Reaktion auf eine vergleichbare Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes aus der Vorwoche mit.
"Der SGB hat hat in einem Brief den Präsidenten des Schweizerischen Fußball-Verbandes (SFV), Peter Gilliéron, aufgefordert, sich bei der FIFA aktiv dafür einzusetzen, Katar die WM zu entziehen", gab der SGB bekannt. Die Arbeitervereinigung begründet ihre Position mit den Erkenntnissen der vergangenen Wochen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Gastarbeiter in dem Wüstenstaat. Im Sommer waren 44 nepalesische Arbeiter auf WM-Baustellen ums Leben gekommen.
DGB-Chef Michael Sommer hatte zu Monatsbeginn die Gewerkschaften in den Ländern mit Sitz in der FIFA-Exekutive zur Erhöhung des Drucks auf den Weltverband aufgefordert. Laut Sommer soll Mitte Dezember eine Bilanz der Aktionen gezogen werden. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat inzwischen angekündigt, die bekannt gewordenen Probleme bei seinem Besuch des Emirs von Katar am Samstag anzusprechen.