Kugelstoß-Europameister David Storl konnten auch sein Sieg und die erfüllte WM-Norm nicht wirklich aufheitern. "Ich tue mich ein bisschen schwer, in die Stöße reinzukommen. Ich mache viel anders als im Training, bin zu langsam", sagte der 26-Jährige nach seinem Saisoneinstand bei den Werfertagen in Halle/Saale. 20,63 Meter standen für den zweimaligen Weltmeister am Ende zu Buche, zu wenig für die Ansprüche des ehrgeizigen Leipziger. "Es war sicherlich nicht das, was wir erhofft haben", sagte Bundestrainer Sven Lang.
Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor ließ sich dagegen auch von der Niederlage gegen die teaminterne Konkurrentin Christin Hussong (Zweibrücken) die Laune nicht verderben. Die Leverkusenerin, als Titelverteidigerin automatisch für die WM in London (4. bis 13. August) qualifiziert, kam beim traditionsreichen Meeting mit 60,27 Metern auf Platz zwei.
"Es ist natürlich schön, qualifiziert zu sein. Die Hürde ist weg. Trotzdem möchte man ja nicht mit 59 Meter oder so anreisen", sagte Molitor, die zuletzt in Offenburg 62,27 Meter erreicht hatte: "Ich bin nicht ganz zufrieden mit der Weite, aber es ist eine Station auf dem Weg nach London. Ich denke, da kann man auch mal so ein Ergebnis abliefern."
Die U23-Europameisterin und deutsche Meisterin Hussong kann ziemlich sicher ebenfalls für die WM planen. Mit 61,91 Metern überbot sie die Norm (61,40) deutlich - und ein ähnlicher Kampf um die Plätze wie im vergangenen Jahr, als Molitors Nichtnominierung für die Olympischen Spiele in Rio zu einem juristischen Nachspiel geführt hatte, ist nach den Rücktritten von Christina Obergföll und Linda Stahl nicht zu erwarten.
Müller mit Sieg im Diskuswurf
Lokalmatadorin Nadine Müller sorgte mit einer starken Leistung im letzten Versuch des Diskuswettbewerbs für einen weiteren deutschen Sieg. Die WM-Dritte setzte sich mit deutscher Jahresbestleistung von 65,76 Metern vor der Olympiadritten Denia Caballero (Kuba/65,59) und Anna Rüh (Magdeburg/63,90) durch. "Ich bin super froh, dass ich mal wieder Zuhause gewonnen habe", sagte Müller.
In Abwesenheit von Rio-Olympiasieger Christoph Harting und London-Olympiasieger Robert Harting (beide Berlin) gewann der Schwede Daniel Stahl mit starken 68,07 Metern bei den Männern. Der Olympia-Dritte Daniel Jasinski (Wattenscheid) musste seine Teilnahme krankheitsbedingt kurfristig absagen.
Für eine Weltjahresbestleistung sorgte der polnische Welt- und Europameister Pawel Fajdek im Hammerwurf. Der 27-Jährige erreichte 82,31 Meter und verbesserte seine eigene Bestmarke um 80 Zentimeter.