Das Duell zwischen dem FC Chelsea und Paris St. Germain am Mittwoch gehört zu den Top-Vergleichen im Achtelfinale der Champions League. Für José Mourinho ist ein ganz besonderes Match.

Vor der Reise in die Vergangenheit schickte David Luiz seinem Ex-Trainer Jose Mourinho schon einmal ein paar warnende Worte. "Natürlich weiß er, dass wir ein Tor schießen müssen", sagte der Abwehrspieler von Paris St. Germain: "Aber die ganze Zeit nur hinten zu stehen und gegen Leute wie Ibrahimovic, Cavani oder Lavezzi zu verteidigen, kann sehr gefährlich werden."

1:1 hatten sich die Millionentruppen von PSG und dem FC Chelsea im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League getrennt. Ein schmuckloses 0:0 würde Mourinhos Londonern also am Mittwoch für den Einzug in die Runde der letzten Acht genügen. Sollten sich die Blues, wie eben von Luiz prophezeit, aber ausschließlich auf ihr starkes Konterspiel verlassen, wird der Schuss nach hinten losgehen - glaubt zumindest der Brasilianer.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir auch dort gewinnen können", sagte der 27-Jährige, der bis zum vergangenen Sommer drei Jahre lang den Chelsea-Dress getragen hatte: "Wir waren schon in Paris das bessere Team." Angesprochen auf die Kompetenzen von "Special One" Mourinho schob der Brasilianer keck nach: "Für mich ist er nicht wirklich 'special'."

Luiz symbolisiert vor dem Achtelfinal-Kracher in Perfektion das wiedererlangte Selbstvertrauen, das sich die Mannschaft von Trainer Laurent Blanc in den vergangenen Tagen erarbeitet hat. Die Generalprobe gegen den RC Lens endete mit einem 4:1-Erfolg, und auch Superstar Zlatan Ibrahimovic kommt pünktlich zur bislang wichtigsten Partie in dieser Saison wieder in Schwung. "Wir glauben an uns", sagte Blanc vor dem Abflug an die Themse.

Scheitern würde Aus für Blanc bedeuten

Für den 49-Jährigen könnte die Begegnung Schicksal spielen. Nach dem Viertelfinal-Aus in den vergangenen beiden Jahren und dem von der Klubführung ausgegebenen Ziel, 2016 in der Königsklasse zu siegen, würde das frühe Scheitern über kurz oder lang wohl das Aus für Blanc bedeuten. "Wir müssen so agieren wie Chelsea", forderte der Coach. Will heißen: effizient und eiskalt vor dem Tor.

Genau diese Qualität hat den Blues vor drei Jahren, damals noch unter Teammanager Roberto Di Matteo (jetzt Schalke 04), den ersten Triumph in der Champions League beschert. In dieser Spielzeit soll PSG auch nicht mehr als eine Durchgangsstation sein. "Haben wir die Mannschaft und die Spieler, um den Titel wieder zu gewinnen?", fragte Abwehrspieler Gary Cahill - und gab prompt die Antwort: "Ja, das haben wir!"

Zudem dürfte das Starensemble der Blues kräftemäßig wohl leicht im Vorteil sein, die letzte Partie stand schließlich am vergangenen Mittwoch auf dem Programm. "Wir hatten eine Woche Zeit, um uns auf den Gegner vorzubereiten", gab Cahill zu verstehen. PSG verfüge zwar über "jede Menge Qualität" und das Duell werde "Finalcharakter" besitzen. "Aber wir werden bereit sein und die nächste Runde erreichen."

David Luiz sieht das allerdings anders. Nettigkeiten mit den ehemaligen Weggefährten werden vor und nach der Partie ausgetauscht. "Während des Spiels", sagte Luiz aber mit Nachdruck, "geht es einzig und allein darum, dass wir das Viertelfinale erreichen."