''Bad as I Wanna Be'' heißt ein Buch Dennis Rodmans. ''NWO for Life'' war sein Wrestling-Motto. Zusammen könnten diese Titel für sein Leben sprechen: ''Bad Boy for Life!'' Dasselbe könnte auch für NFL-Akteur Lawrence Phillips und MLBs Pete Rose gelten.
Warum, so fragt sich des öfteren der eine oder andere Beobachter, setzten diese (angehenden) Multimillionäre ihre Karriere auf das Spiel? Weil sie können, lautet darauf eine beliebte Antwort. Nicht ganz zu Unrecht. Bedenkt man nämlich, dass diese Ausnahmesportler spätestens seit der High School, also mit 14 Jahren, einen Superstar-Status vor sich hertragen. Das gibt gerade Heranwachsenden ein Gefühl von "ich kann und darf alles" und kann im späteren Karriereverlauf zu Gesetzes- und anderen Konflikten führen .
So die Theorie, in der Praxis hat das verschiedene Auswirkungen. Mal kann man diese mit einem Schmunzeln hinnehmen, mal bewegt man sich in den tiefsten Abgründen des menschlichen Seins. Den unteren Sportlern kann man vor allem eines bescheinigen: sie kratzten nicht nur einmal an ihrem Ruf. Einige verbauten sich sogar systematisch Zukunftschancen, bei anderen wurden die Eskapaden am Ende mit einem müden Lächeln wahrgenommen.
Dennis Rodman: Der Vater aller Bad Boys?
Dennis The Menace war dabei immer Einer, der von seinem Bad Boy Image lebte. So trägt auch eines seiner vier autobiographischen den Titel "Bad as I Wanna Be". Und tatsächlich, die Aufgabe, alle Eskapaden des genialen Rebounders aufzuzählen, füllt tatsächlich mindestens vier Bücher.
Geschichten zum Schmunzeln gab es dabei viele. Seien es Rodmans Auftritte in Frauenkleidern. Oder seine Nach-Basketballkarrieren. So versuchte er sich an der Seite seines Freundes Hulk Hogan als Profi-Wrestler. Oder als Schauspieler unter anderem neben Jean Claude van Damme. Auch dem Genre Reality Shows blieb er als Teilnehmer des englischen Promi-Big Brother nicht fern. Diese Liebe zum Vereinigten Königreich ging am Ende fast so weit, dass er Gerüchterhalber mit einem Engagement in der englischen Basketball-Liga liebäugelte.
Die neueste Entwicklung des Vaters aller Bad Boys entlockt einem jedoch kein Schmunzeln: Rodman kann seine Alimente für seine dritte Ex-Frau Michelle und Unterhalt für die gemeinsamen zwei Kinder nicht mehr zahlen. Zudem bekannte sein Manager Darren Prince, dass Rodman Alkoholiker sei.
Die Sucht hatte Rodman nicht nur in mehreren Aufenthalten in Reha-Kliniken zu bekämpfen versucht. Traurigerweise zog er - passend zu seinem Image den Auftritt in TV-Shows einem stillerem, vielleicht effektiveren Entzug vor. So berichtete unter anderem die New York Post 2009 davon, dass eine Intervention mit seiner Frau Michelle und Freunden, unter anderem seinem langjährigen NBA-Coach Phil Jackson, die ihn zu einem Entzug überreden wollten, daneben ging. Ihm war dabei der Auftritt in einer anderen Reality Show wichtiger, als der Entzug.