Ein sichtlich enttäuschter Uli Hoeneß stellte sich nach der Niederlage gegen Chelsea der Journalistenmeute. Grundsatzaussagen zur Mannschaft und zu den Folgen des verlorenen Champions League-Finals für die kommende Saison wollte er nicht treffen.
Nachdem der FC Bayern München das Champions League-Finale dahoam gegen den FC Chelsea im Elfmeterschießen verloren hatte und mitansehen musste, wie die Engländer mit dem Pokal jubelnd durch die Allianz Arena zogen, nahm Präsident Uli Hoeneß vor versammelter Journalisten-Schar Stellung.
Der Bayern-Boss, für den ein Sieg im Finale dahoam die Krönung seines Lebenswerks beim FC Bayern gewesen wäre, ließ seiner Enttäuschung freien Lauf. Kritisieren wollte er die Mannschaft nicht direkt, merkte allerdings an, dass er einige Dinge gesehen habe, die ihm nicht gefielen.
Wie schlimm fühlt sich diese Niederlage an?
Hoeneß: "Grausam. Es ist Wahnsinn. Dreimal hatten wir die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Wir hatten es eigentlich immer unter Kontrolle. Chelsea hat doch keine Torchance gehabt. Nur einmal habe ich Angst gehabt, als der Schiedsrichter nach dem 1:1 drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hat."
Wie schlimm ist es, gegen eine Mannschaft zu verlieren, die so wenig macht?
Hoeneß: "Das ist ein Riesenproblem, dass du es nicht fassen kannst. Man fühlt sich eigentlich gar nicht als Verlierer, weil beim Elfmeterschießen auch viel Glück dabei ist. Über 120 Minuten konnte man ja nicht das Gefühl haben, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Im Elfmeterschießen habe ich gedacht: Wir gewinnen die Platzwahl, schießen vor der Südkurve, das sieht schon mal gut aus. Lahm, der in Madrid nicht getroffen hat, macht ihn rein. Manuel hält den ersten - da denkst du, jetzt ist es passiert."