Der FC Bayern hatte das Finale dahoam 80 Minuten dominiert. Er hatte reihenweise gute Chancen vergeben, dann erlebte er, wie Drogba Müllers Führung egalisierte, und im Elfmeterschießen Drogba mit seinem letzten Schuss für die Blues zum Helden wurde.
Es schien schon fast als würde ein Fluch auf Didier Drogba in wichtigen Finalspielen liegen. 2004 hatte mit Olympique Marseille gegen Valencia das UEFA Cup-Finale verloren, 2006 und 2012 hatte er mit der Elfenbeinküste das Finale des Afrika Cups verloren, 2008 mit Chelsea bereits einmal das Champions League-Finale.
Doch im 2012er Finale der Königsklasse von München wurde der Ivorer zum strahlenden Helden. Als sich die drückend überlegenen Bayern, die zuvor zuviele hochkarätige Chancen liegen gelassen hatten und durch Thomas Müller (83.) in Führung gegangen waren, schon fast als neuer Champions League-Sieger fühlten, schlug Drogba (88.) zu und traf die Bayern in ihrem Finale dahoam mitten ins Herz. Per Kopf erzielte er zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Treffer, der das zuvor fast ausschließlich auf Defensive bedachte Chelsea in die Verlängerung brachte.
Nachdem dort Arjen Robben einen Foulelfmeter verschoss und letztlich das Elfmeterschießen das spannende Finale entscheiden musste, war es Drogba, der beim allerletzten Schuss und sogar seinem allerletzten Schuss für Chelsea die Nerven behielt und dem Club und seinem Besitzer Roman Abramovich den ersehnten Triumph sicherte und seinen eigenen Finalfluch besiegte.
Im Elfmeterschießen hatte Manuel Neuer den ersten Schuss der Engländer durch Juan Mata pariert, dann sogar selbst einen verwandelt. Doch bei Ivica Olic und Bastian Schweinsteiger hatten die Nerven versagt. So sehr Chelsea und Drogba strahlten, so bitter war die Niederlage für den FC Bayern, der sich allerdings durch nachlässige Chancenauswertung letztlich selbst um den ersehnten Titel gebracht hatte.