Deutschlands jüngste WM-Teilnehmerin kämpft bei den Weltmeisterschaften in Winterberg überraschend um die Bronzemedaille. Lokalmatadorin Jacqueline Lölling (20) von der RSG Hochsauerland liegt zur Halbzeit der Titelkämpfe auf dem starken dritten Rang, vor der Entscheidung am Samstag ist die zeitgleiche Jane Channell (Kanada) Löllings größte Konkurrentin um Edelmetall.
Auch Tina Hermann (23) vom Königssee hat nach zwei Läufen als Fünfte noch Chancen auf das Podest. In Führung liegt wie erwartet Lizzy Yarnold (Großbritannien), die Olympiasiegerin platzierte sich allerdings nur knapp vor Elisabeth Vathje (0,07 Sekunden zurück) aus Kanada.
"Ich war schon etwas nervös vor meinen ersten WM-Läufen, aber ich weiß, dass ich in Winterberg unten heraus schnell bin", sagte Lölling, die erst zu Jahresbeginn auf der Bahn im Hochsauerland ihren zweiten deutschen Meistertitel gefeiert hatte. Der Rückstand auf Platz zwei beträgt bereits 32 Hundertstelsekunden, schon Bronze wäre allerdings ein großer Erfolg. Nach den schwachen Ergebnissen der vergangenen Jahre treibt der deutsche Verband BSD bereits den personellen Umbruch für die Spiele 2018 in Pyeongchang voran.
Huber-Selbach weit abgeschlagen
Für Anja Huber-Selbach (Berchtesgaden), frühere Weltmeisterin und Olympia-Dritte von 2010, liegt eine Medaille zum Abschluss ihrer Karriere dagegen in weiter Ferne. Die 31-Jährige belegte nur die 13. Position, nach der Entscheidung am Samstag tritt sie ab. Sophia Griebel (Suhl) fuhr noch vor Huber-Selbach auf Rang neun.
"Es ist für mich ein Zuckerl, dass ich überhaupt nochmal dabei sein darf," sagte Huber-Selbach: "Ich muss niemandem mehr etwas beweisen."
Die Männer gehen schon am Freitagnachmittag zu den entscheidenden Läufen in die Bahn, auch hier schlagen sich die jungen deutschen Athleten beachtlich. Der 22-jährige Christopher Grotheer (Oberhof) startet von Rang vier in die Medaillenläufe, Axel Jungk (24/Riesa) geht als Fünfter ins Rennen.