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Sein Nachfolger wurde der aktuelle Trainer Thomas Tuchel, der die Saison auf Platz neun beendete, aber mit der Mannschaft auch den Bundesliga-Startrekord von sieben Siegen in Folge egalisieren konnte. Der ehemals erste ausländische Bundesliga-Torschützenkönig Andersen (18 Tore, 1990) hat mittlerweile den KSC übernommen, verlor allerdings alle seiner fünf bisherigen Partien als Trainer.
Ralf Rangnick, FC Schalke 04, Saison 2005/06
Als Ralf Rangnick im Dezember 2005 als Trainer bei Schalke intern in der Kritik stand, drehte er vor dem Anpfiff der Partie gegen Mainz 05 eine Ehrenrunde. Er wurde zwei Tage später entlassen. Rangnick hatte bei seinem ersten Engagement auf Schalke einen schweren Stand, denn er war als Wunschkandidat von Sportdirektor Andreas Müller, nicht von Manager Rudi Assauer, geholt worden. Der Fachmann wurde auf Schalke abschätzig als "Professor" verspottet.
Vorgestellt hatte Rudi Assauer den neuen Trainer als "Rolf" Rangnick, ein Journalist sagte später, laut spiegel.de, der Trainer sei "hier immer 'Rolf' Rangnick geblieben". Assauer betrieb die Demission Rangnicks hinter den Kulissen. "Es war von Anfang an schwierig, nach außen glaubhaft zu machen, dass wir gut zusammenarbeiten können - der Professor Rangnick und der volksnahe Rudi Assauer, der Junge aus dem Ruhrgebiet", so Rangnick. Der Getriebene war irgendwann des Treibens auf Schalke überdrüssig. "Ich bin diese politischen Possenspiele leid", sagte Rangnick.
Immer wieder waren Interna in der Boulevardpresse gelandet. Nachdem sich auch Spezi Müller auf die Seite von Assauer stellte, weil er seinen Status als Kronprinz nicht verlieren wollte, war Rangnick klar, dass seine Tage gezählt waren. Die beschleunigte Version des Trainerabgangs wählte er dann allerdings selbst, als er sich spontan zur Ehrenrunde vor dem Spiel gegen Mainz aufmachte.
Das kam bei den Verantwortlichen genauso wenig an, wie bei den Spielern. Kapitän Frank Rost sagte angeblich: "So ein Zirkus hier, das ist eine Farce", laut spiegel.de. Später bereute Ralf Rangnick seine provokante Ehrenrunde: "Die sogenannte Ehrenrunde war sicherlich falsch, hatte aber natürlich einen extrem emotionalen Hintergrund. Ich würde sie heute - wenn ich könnte - rückgängig machen. Das war unprofessionell."