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Berger soll in Mannschaftssitzungen die Gegenspieler verwechselt haben. Youri Mulder wurde von Berger aufgrund kritischer Worte zu 15.000 Mark Strafe verdonnert. Die Stimmung zwischen Mannschaft und Trainer war zerrüttet. Mike Büskens formulierte es diplomatisch. "Es war wie in einer Ehe, man hatte sich auseinandergelebt." 19 von 23 Spielern, so Manager Assauer, hätten sich für einen Trainerwechsel ausgesprochen.Die Fans waren stinksauer auf die Mannschaft. "Danke Jörg, schämt Euch Spieler", lautete ein Plakat von vielen, im ersten Spiel nach Berger. Yves Eigenrauch riskierte mit dem Ausspruch: "Wir sind den Fans keine Rechenschaft schuldig, sogar seinen Status als Publikumsliebling.
Letztlich kam Huub Stevens von Roda Kerkrade, den Berger in der ersten Runde besiegt hatte und wurde zum UEFA-Cup-Sieger und später Jahrhundertrainer auf Schalke. Jörg Berger nahm es gelassen. "Trennung hin und her, bei mir überwiegen positive Erinnerungen. Es ging drei Jahre bergauf, Rudi Assauer und ich haben eine Mannschaft zusammengestellt, die später Uefa-Cup-Sieger wurde", so gab sich der mittlerweile verstorbene Berger einige Jahre später versöhnlich.
Jörn Andersen, FSV Mainz 05, Saison 2009/10
Eine überraschende Entscheidung war die Demission von Jörn Andersen unmittelbar vor dem Hinrundenauftakt der Saison 2009/10 beim FSV Mainz 05. Es war die erste Trainerentlassung der Bundesligageschichte vor dem ersten Spieltag. Andersen hatte ein Jahr zuvor die Mainzer übernommen, nachdem Jürgen Klopp den direkten Wiederaufstieg verpasst hatte und zum BVB gewechselt war. Unter Andersen schaffte Mainz den Aufstieg und kam im Pokal bis ins Halbfinale, wo sie gegen Bayer Leverkusen mit 1:4 erst in der Verlängerung den Kürzeren zogen.
In der darauffolgenden Spielzeit musste Andersen dann seinen Hut nehmen. Nach der 1:2-Niederlage in der ersten Pokalrunde beim Regionalligisten VfB Lübeck offenbarten sich interne Querelen bei den Mainzern und Andersen wurde für die Öffentlichkeit vollkommen überraschend noch vor dem ersten Spieltag entlassen. Ordnungsfanatiker Andersen soll die Spieler zu hart angefasst haben, so ließ er u.a. private Fotos aus den Spinden der Spieler entfernen. Manager Christian Heidel sagte auf welt.de: Unser Ansatz und der von Andersen haben nicht mehr übereingestimmt, weil der Trainer sich in eine andere Richtung entwickelt hat.