Die Kollision zwischen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton (England) und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Wiesbaden) in der ersten Runde des Großen Preises von Spanien zieht keine sportjuristischen Konsequenzen nach sich. Nach einer Anhörung der beiden Mercedes-Teamkollegen sowie der Analyse der Daten und Fernsehbilder bewerteten die Rennkommissare des Automobil-Weltverbandes FIA den Vorfall als Rennunfall, wie Rosberg bestätigte.
Hamilton war beim Versuch, den auffällig langsamen Rosberg in der Zufahrt auf Kurve vier zu überholen, auf den Grünstreifen gekommen, ins Schleudern geraten und anschließend ins Heck des Kontrahenten gerutscht. "Nicos Auto fuhr auf einem falschen Motor-Setting. Das war der Grund, warum er Vortrieb verloren hat und eine deutlich geringere Geschwindigkeit als Lewis hatte", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Das erklärt, warum alles so schnell ging, die beiden mussten in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen."
Ob diese falsche Motor-Einstellung eindeutig Rosbergs Fehler war, ließ Mercedes zunächst offen. Weder der Deutsche noch Hamilton wollten in Bezug auf den Unfall zudem ein Fehlverhalten einräumen. "Wie jeder andere Rennfahrer mache ich die Tür zu, ich will ja gewinnen", sagte Rosberg: "Ich dachte es wäre klar, dass dort kein Platz mehr war, es ist überraschend, dass Lewis trotzdem da auftaucht."
Die Silberpfeile wollen nun aber nicht von ihrer Marschroute abrücken, ihr Fahrerduo gegeneinander fahren zu lassen, sagte Wolff und stimmte in das Urteil der Rennkommissare ein: "Ich habe einen sehr unglücklichen Rennunfall gesehen, den beide Seiten hätten verhindern können."
Nach dem Aus der beiden Silberpfeile fuhr Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) zu seinem historischen ersten Sieg. Er ist mit 18 Jahren nun jüngster Grand-Prix-Gewinner der Geschichte und löste damit Sebastian Vettel ab.