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Redknapp besitzt hohe Glaubwürdigkeit, im Guardian stellte er seine Fachkenntnis gerade erneut unter Beweis: "Das einzig deprimierende an meiner Entlassung ist, dass das Team (Tottenham) in ein oder zwei Jahren die Premier League gewinnen kann, da wäre ich gern dabei gewesen. Also wenn Tottenham in einer Liga mit Man City, Manchester United, Chelsea und Arsenal Meister werden kann, dann kann England auch gegen Spanien, Italien, Deutschland und den Geheimfavoriten Frankreich bestehen und Europameister werden. Ist England also der noch geheimere Geheimtipp?
Englands Trainer weiß darauf sicherlich keine Antwort, denn er hat keine Ahnung. "Wir haben gezeigt, dass wir auf diesem Level bestehen können", so Roy Hodgson nach dem 1:1 gegen Frankreich. "Aber es sind erst drei Spiele. Jetzt kommt Schweden und ich habe keine Ahnung, was passiert." Hodgson keine Ahnung? Das kann er uns nicht weis machen. Sein System ist ein penibel zusammengetüfteltes Taktikwerk, das aus italienischem Catenaccio, chinesischem Feng Shui und verflachtem angelsächsischem Offensivfußball besteht.
Hier die Erklärung; Im ersten Spiel sah man defensive Three Lions, die wie chinesische Steinlöwen vor dem Strafraum wachten. England agierte mit zwei tief stehenden Sperrketten (Catenaccio). Die Räume wurden dadurch extrem eng gestaltet. Nach vorne wollte man nicht, wie in längst vergessenen Zeiten, mit langen hohen Bällen agieren, sondern mit langen flachen Pässen. Dies gelang zum Beispiel, als Parker einen langen Ball aus der Abwehr direkt weiterleitete und damit James Milner die Großchance eröffnete. Viel mehr fiel den Engländern offensiv aber nicht ein.
"In der Offensive hätte es ein bisschen mehr sein können", sagte auch Mittelfeldmann Scott Parker selbstkritisch. Roy Hodgson begründete die mangelnde Offensivleistung mit dem Fehlen von Wayne Rooney. "Er ist ein Weltklassespieler und wenn wir ihn auf dem Feld hätten, dann wären wir viel stärker und hätten mehr Möglichkeiten im Spiel nach vorne, so Hodgson laut BBC. Nun spielt England ja gegen Schweden und Roy Hodgson hat, wie wir schon feststellen durften, keine Ahnung, was passieren wird.
Doch in einem Punkt ist er sich sicher: "Wenn man über Schweden spricht, dann spricht man über Zlatan Ibrahimovic und wie wichtig er für das Team ist, wie er ein Spiel entscheiden kann. Nun, wir haben auch einen solchen Spieler im Kader. Sein Name ist Wayne Rooney. Was schließen wir daraus? Schweden läuft mit Ibrahimovic auf, England ohne den gesperrten Rooney also zwangsläufig ohne Weltklassespieler. Das heißt wohl England verliert und wir streichen auch den geheimeren Geheimtipp schnell wieder von unserer Favoritenliste.