(Seite 2 von 2)
Koch, im Hauptberuf Richter am Oberlandesgericht München, will die Verantwortung für künftige Urteile aber nicht nur an die Sportgerichtsbarkeit abschieben. Deshalb forderte er den gesamten Fußball auf, neu darüber nachzudenken: "Wir wollen die Liga und die Clubs mitnehmen und die Zeit bis zum Saisonende nutzen, damit wir uns für die neue Saison aufgestellt haben." Ziel bleibe, Ausschreitungen in den Stadien für die Zuschauer zu verhindern.
Punktabzüge sind kein Thema
Kein Thema seien Punktabzüge. Dies betonte auch Robert Weise, DFB-Abteilungsleiter Recht: "Wir haben in 30 Jahren nie über Punktabzug nachgedacht." Auch bei hohen Geldstrafen, so Koch, sei die Belastbarkeit mancher - vor allem unterklassiger Vereine - begrenzt. Der DFB will die Vereine mit seinen Sanktionen zu maximalen Gegenmaßnahmen motivieren und natürlich die Randalierer abschrecken.
Ein Patentrezept haben bis heute weder der Verband noch Polizei und Politik gefunden. Bruchhagen hatte bereits nach dem Spiel gefordert: "Wir müssen bei den konventionellen Strafen umdenken. Wir haben es hier mit einer Jugendbewegung zu tun. Wenn einer in der zwölften Klasse ein Stadionverbot bekommt, dann adelt ihn das in der Schule." Man brauche, so der erfahrene Funktionär, kluge Lösungen. "Ich muss aber auch zugeben: Ich selbst habe sie auch nicht." Alle im Fußball müssten jetzt "ganz unaufgeregt darüber sprechen und neue Lösungsansätze finden".