Wie unterschiedlich Teams auf den Ausfall ihrer Point Guards reagieren, haben zwei zweite Spiele der Eastern Conference in der ersten Runde der NBA-Playoffs gezeigt. Während die Chicago Bulls ohne ihren verletzten Superstar Derrick Rose mit 92:109 zuhause gegen die Philadelphia 76ers verloren, setzten sich die Boston Celtics ohne den gesperrten Rajon Rondo mit 87:80 bei den Atlanta Hawks durch.
Ohne ihren im ersten Spiel schwer verletzten Point Guard Derrick Rose haben die Chicago Bulls das zweite Spiel der NBA-Playoffserie gegen die Philadelphia 76ers mit 92:109 verloren und den 1:1-Ausgleich in der ersten Runde des Duells in der Eastern Conference hinnehmen müssen.
Dass der Verlust vom letztjährigen MVP-Rose, der aufgrund seines Kreuzbandrisses bis zur nächsten Saison ausfällt, schwer wiegt, sollte den Bulls bereits seit dem ersten Spiel am Sonntag klar gewesen sein. Auch wenn Coach Tom Thibodeau zwischen den Partien gegenüber espn.com gesagt hatte, das Saison- und Playoff-Aus seines Point Guards sei "kein Todesurteil" für sein Team.
Rose, der in zivil auf der Bulls-Bank Platz nahm, war von den Zuschauern im United Center vor der Partie mit Standing Ovations empfangen worden und hatte bis zur Halbzeit ein Spiel gesehen, in dem seine Mitspieler einen Acht-Punkte-Vorsprung mit in die Halbzeit nahmen. Doch im dritten Viertel explodierten die Sixers, überrannten die Hausherren förmlich und entschieden diesen Abschnitt mit 36:14 für sich. Auch im letzten Viertel ließen sie nichts mehr anbrennen und schaukelten das Spiel nach Hause.
Sixers fangen Feuer
Für Philadelphia konnten vor allem Jrue Holiday (26) und Lou Williams (20) punkten. "Wir haben einfach Feuer gefangen und das konnte man nicht so einfach löschen", zitierte espn.com Holiday. Das Geheimnis des Erfolges war unter anderem die Trefferquote von 59 Prozent. "Das war das beste Viertel dieses Teams seitdem ich hier bin", lobte Sixers-Coach Doug Collins seine Schützlinge.
Die Bulls, bei denen Joakim Noah mit 22 Punkten bester Werfer war, konnten die Würfe der Gegner vor allem im dritten Viertel einfach nicht stoppen. "Wir haben in der Defensive nicht gut gespielt, wir haben in der Offensive nicht gut gespielt", lautete Noahs Fazit gegenüber ESPN. "Ich bin einfach enttäuscht." Der 1:1-Serienausgleich zugunsten der 76ers könnte die Bulls teuer zu stehen kommen, finden doch die beiden nächsten Spiel der Playoff-Serie in Philadelphia statt.
Pierce dreht für die Celtics auf
Die Celtics haben die Ein-Spiel-Sperre ihres Point Guards Rondo dagegen gut weggesteckt und ihre Playoff-Serie bei den Atlanta Hawks durch das 87:80 ausgeglichen. Dabei war es vor allem Paul Pierce, der mit 36 Punkten und 14 Rebounds überzeugen konnte. Besonders in den letzten 15:08 Minuten drehte Pierce auf, kam alleine auf mehr Punkte als die Hawks zusammen.
"Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich alles tun muss", erzählte Pierce dem Boston Globe. Schließlich war auch Ray Allen, wie im ersten Spiel, verletzungsbedingt ausgefallen. "Ohne Rondo muss ich das Spiel, Punkte und Rebounds machen. Und einige der Jungs sind in die Bresche gesprungen. Wir haben eine unglaubliche Verteidigung gespielt."
Lakers verhindern erfolgreiche Playoff-Aufholjagd der Nuggets
Mit 38 Punkten hat Kobe Bryant die Los Angeles Lakers zu einem 104:100-Erfolg gegen die Denver Nuggets geführt und somit für die 2:0-Führung in der NBA-Playoffserie gesorgt. Im Gegensatz zum ersten Spiel, dass die Lakers im heimischen Staples Center klar kontrollierten, musste sich Los Angeles in der zweiten Partie gegen eine fast geglückte Aufholjagd der Nuggets wehren.
Diese hatten einen 19-Punkte-Rückstand im dritten Viertel drei Minuten vor dem Ende auf vier Zähler verkürzt. Doch Bryant, Andrew Bynum, der am Ende auf 27 Punkte und neun Rebounds kam, und Ramon Sessions (14) verhinderten die Niederlage. Im Gegensatz zum ersten Spiel konnte bei den Nuggets Ty Lawson mit 25 Punkten glänzen.