Mano Menezes, Trainer beim WM-Gastgeber Brasilien, steht nach dem knappen 2:1-Sieg gegen Argentinien gehörig unter Druck. Obwohl Menezes auf alle in Europa spielenden Profis verzichten musste, wurden er und sein Team in Goiânia gnadenlos ausgepfiffen. Die Zuschauer forderten sogar die Rückkehr des ehemaligen Nationaltrainers Luiz Felipe Scolari und skandierten "Adeus, Mano". Sie verstummten erst, nachdem Neymar in der Nachspielzeit per Handelfmeter den glücklichen Sieg gegen den Erzrivalen sicher stellte. Menezes führte den Unmut der Zuschauer im Serra-Dourada-Stadion lediglich auf die Auswechslung des bis dahin stark spielenden Lucas zurück. "Die Fans haben ihre Vorlieben. Mein Job ist es, die Nationalmannschaft besser zu machen. Das ist gelungen, und so haben wir am Ende gewonnen", erklärte der Coach.
Neymar versteht die Pfiffe nicht
Neymar beschwerte sich über die Pfiffe und meinte: "Man sollte bis zum Schluss warten. Niemand wird gern ausgepfiffen, niemand wird gern kritisiert. Wir geben unser Bestes auf dem Platz." Die Sportzeitung Lance! attestierte der Seleção jedoch ein schlechtes Spiel und kritisierte "ein Festival von Fehlpässen und Stellungsfehlern". O Globo sieht Nationalcoach Menezes, dessen Olympia-Auswahl Gold in London verpasst hatte, einem "unerbittlichen Druck" ausgesetzt.