Der Südtiroler Peter Fill hat überraschend die von schweren Stürzen überschattete und vorzeitig abgebrochene Weltcup-Abfahrt von Kitzbühel gewonnen. Topfavorit Aksel Lund Svindal (Norwegen) krachte auf der berühmt-berüchtigten Streif nach missglückter Landung an der Hausbergkante ebenso in den Zaun wie die Österreicher Hannes Reichelt und Georg Streitberger.
Svindal stand nach einem furchteinflößenden Überschlag bald wieder, stapfte mit blutiger Nase durch den Schnee und wurde mit einem Skidoo zu Tal gebracht. Von dort fuhr er mit Verdacht auf eine Verletzung des rechten Knies weiter nach Innsbruck. Reichelt, der über Kopfschmerzen klagte, musste wie Streitberger mit dem Hubschrauber geborgen werden. Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) mitteilte, rissen bei Streitberger das Kreuzband sowie das Seiten- und Innenband im rechten Knie.
Fill (33), der zuvor erst ein Rennen im Weltcup gewonnen hatte, setzte sich nach halsbrecherischer Fahrt bei schwierigsten Verhältnissen vor dem Schweizer Beat Feuz durch (0,37 Sekunden zurück). Dritter wurde dessen Teamkollege Carlo Janka (+0,65), Andreas Sander aus Ennepetal (+2,00) belegte Platz 17.
Das Rennen auf der bei starkem Wind etwas verkürzten Strecke war allerdings grenzwertig. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sprach sich nach Svindals Sturz für einen Abbruch aus. Doch wie zuvor bei Streitberger und Reichelt setzte Renndirektor Markus Waldner die Abfahrt nach einigen Minuten Unterbrechung zunächst fort. Erst nach dem Österreicher Vincent Kriechmayr (Nummer 30) brach er aus Sicherheitsgründen doch ab. Weil die Top 30 gestartet waren, wurde das Rennen regelkonform gewertet.