Sohnemann Philipp lag daheim in Deutschland längst im Bett, als Eric Frenzel vor der Traumkulisse des Roten Meeres den nächsten Titel abräumte. Aber auch der frisch gebackene "Champion des Jahres" ließ es am Montagabend ruhig angehen und die ganz große Party ausfallen. Schon um 11.00 Uhr am Dienstag startete der Flieger zurück nach München - und damit begann quasi schon die nächste Saison, in der Frenzel wieder große Ziele ansteuert.
"Jetzt geht es mit der straffen Vorbereitung los, der Winter steht vor der Tür - auch wenn man das hier nicht so ganz glauben kann", sagte der braun gebrannte nordische Kombinierer. Anfang des Jahres wartet die WM in Falun (18. Februar bis 1. März 2015), und "da gibt es einen Titel zu verteidigen". Schon wieder.
Olympiasieger, Gesamtweltcupsieger und jetzt der Sieg bei der prestigeträchtigen Wahl der Deutschen Sporthilfe und deren Partnern in Ägypten - die vergangenen Monaten waren für den 25-Jährigen "sehr besonders", sagte Frenzel, der quasi nebenbei vor zwei Wochen auch noch seine Jugendliebe Laura geheiratet hat: "Es überschlägt sich alles, und das muss ich erst einmal verarbeiten, aber darüber freue ich mich sehr."
Zu Ende gegangenen war das alles mit einem krachenden Feuerwerk im Robinson Club Soma Bay. Im Finale des "Champion des Jahres" setzte sich Frenzel gegen Sebastian Brendel (Kanu), Patrick Hausding (Wasserspringen), Felix Loch (Rennrodeln) und Kristina Vogel (Bahnrad) durch. Stimmberechtigt waren die 73 Medaillensammler des Jahres, die zu der großen Partywoche nach Ägypten eingeladen worden waren.
"Es ist eine riesige Auszeichnung, in diesem ausgewählten Kreis von Spitzensportlern zu stehen. Ich bin überglücklich und megastolz", sagte der zweimalige Gewinner des Gesamtweltcups: "Die Sportler wissen, was hinter der Leistung, die man über die Jahre erbracht hat, steckt."
Die Vorauswahl der Finalisten hatten alle rund 3800 von der Sporthilfe geförderten Sportler getroffen. Als deren "Champion" bekommt Frenzel, der in Sotschi Gold von der Normalschanze und Silber mit der Staffel gewonnen hatte, einen Kleinwagen (smart) sowie eine Traumreise - quasi als zweite Flitterwochen nach der Sause am und im Roten Meer. Vielleicht dann auch wieder mit dem siebenjährigen Sohnemann Philipp.