Necat Aygün, früherer Profi von 1860 München und der SpVgg. Unterhaching, hat mit der tz über Robert Lewandowski gesprochen, der für den FC Bayern im Champions-League-Halbfinale am Mittwochabend (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Barcelona zwar spielen kann, wegen seines Nasenbeinbruchs aber eine Gesichtsmaske tragen muss. Aygün weiß, was den Polen erwartet, er musste selbst einige Spiele wegen Gesichtsverletzungen mit Spezialmaske absolvieren.
"Es ist nicht einfach. So eine Maske ist ein Fremdkörper in deinem Gesicht, der irritiert dich, das ist ganz klar. Und sie schränkt dein Gesichtsfeld ein", sagte Aygün, der außerdem verriet, dass auch das Passspiel unter der Maske leidet: "Unterhalb des Auges, sobald der Ball direkt am Fuß war, musste ich auf der rechten Seite praktisch nur nach Gefühl spielen."
Ein Problem mit einer Schutz-Maske seien zudem Kopfbälle, ein nicht unerheblicher Nachteil für Vollblutstürmer Lewandwoski. "Es scheppert, wenn der Ball an die Kante der Maske prallt, aber generell geht es schon", beschrieb Aygün die Veränderung im Spiel mit dem Kopf und fügte hinzu: "Ich denke aber auch, dass es ein Verteidiger einen Tick leichter als ein Stürmer hat, weil er nur wegköpfen muss und nicht zwingend platziert."
Das periphere Sehen wird beeinträchtigt
Auch im Spiel mit dem Fuß sieht der Scout von 1860 München den FCB-Stürmer im Nachteil: "Als Verteidiger siehst du, was auf dich zukommt, du hast das Spiel vor dir. Bei einem Stürmer ist das periphere Sehen noch entscheidender. Du musst deine Mitspieler, den Ball, deinen Gegner im Blick haben. Da beschäftigt es dich, denke ich, schon etwas mehr, wenn dein Gesichtsfeld eingeschränkt ist", stellte er fest.
Trotz der Einschränkungen, die auf Lewandowski zukommen, hat Aygün einen Tipp parat: "Sobald es geht, mit dem Ding trainieren! Bereits beim Aufwärmen aufsetzen, sich einfach so schnell wie möglich daran gewöhnen." Am Montag übte Lewandowksi beim Geheimtraining bereits mit Maske, etwas Zeit, sich an den Fremdkörper zu gewöhnen, hatte er also schon.