Paralympics-Sieger Markus Rehm hat seinen Kampf um einen Start bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften der Nichtbehinderten noch längst nicht aufgegeben. "Für mich ist das Buch auch noch nicht geschlossen", sagte der Prothesenspringer nach seinem gescheiterten Versuch, bei Olympia in Rio zu starten, dem SID: "Das ist eine längere Geschichte, und wir sind aktuell irgendwo im Mittelteil."
Rehm kündigte an, er werde "weiterhin dafür kämpfen, dass der Sport die Anerkennung bekommt, die er verdient hat. Ich hoffe, dass ich nach den Spielen mit dem Weltverband nochmal ins Gespräch komme, dass wir vielleicht bei der WM 2017 in London gemeinsam starten können".
Mit seinem Startverbot für die Olympia-Wettbewerbe in Rio hat der 28-Jährige jedoch inzwischen seinen Frieden gemacht. Dabei hätte Rehm mit seiner Weltrekord-Weite von 8,40 m bei der Para-WM 2015 in Katar olympisches Gold gewonnen - das ging in Rio für 8,38 m an den US-Amerikaner Jeff Henderson. "Natürlich wäre Olympia eine schöne Plattform gewesen, aber es hat nicht sollen sein", sagte Rehm: "Es wäre eine große Chance gewesen für mich und für den paralympischen Sport, sich zu präsentieren. Aber die Paralympics sind mein Hauptwettkampf. Und das wären sie auch gewesen, wenn ich bei Olympia hätte starten können. Ich bin paralympischer Sportler, darauf bin ich stolz."
Auch Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, hofft weiter auf einen Rehm-Start bei Wettbewerben der Nichtbehinderten. "Für Rio ist das Thema abgehakt", sagte Beucher dem SID: "Aber das Thema ist nur aufgeschoben. Er springt schließlich einen Meter weiter als seine Konkurrenten, die dieselben Voraussetzungen haben."
Rehm hatte durch Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie eigentlich seinen Anspruch auf einen Olympia-Start bestätigt gesehen. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF war von den Resultaten der Forscher allerdings nicht überzeugt.