Nach der unglücklichen Kritik von Bundestrainer Joachim Löw war Linksverteidiger Marcel Schmelzer gegen Irland unter besonderer Beobachtung und der BVB-Profi löste seine Aufgabe souverän. Nach seinem starken Auftritt in Dublin heimste Schmelzer auch Lob von Löw ein.
"Ein bisschen schwierig" sei es schon gewesen, räumte Marcel Schmelzer nach dem Spiel ein. Doch "am liebsten", so der Dortmunder Verteidiger, wollte er über all die Diskussionen, die überraschenden Worte des Bundestrainers und die Zweifel an seiner internationalen Befähigung gar nicht mehr sprechen.
"Ich würde viel lieber über das Spiel reden", diktierte Schmelzer den Reportern im Bauch des Dubliner Aviva-Stadions in Mikrofone und Aufnahmegeräte. Plötzlich waren nach dem 6:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Gastgeber Irland nicht die Stars wie Mesut Özil, Sami Khedira oder Bastian Schweinsteiger besonders gefragt, sondern der junge Mann aus Magdeburg in Sachsen-Anhalt.
"Natürlich war es das erste Mal, dass so etwas passiert ist", sagte Schmelzer leise und wählte jedes Wort mit Bedacht. "Ich bin persönlich natürlich auch sehr glücklich darüber, dass ich meine Leistung abrufen konnte." Kurz vor der WM-Qualifikationspartie hatte der Bundestrainer selbst die Debatten um Schmelzers Qualitäten angeheizt. Er könne sich keinen besseren Außenverteidiger "schnitzen", hatte Joachim Löw zur Problemposition im Team bemerkt.
Bierhoff: Unglückliche Aussage von Löw
"Das war eine unglückliche Aussage, die so nicht gemeint war. Wir haben ja Vertrauen in Marcel. Das hat er heute wieder gezeigt, dass dies gerechtfertigt ist", bemerkte Manager Oliver Bierhoff. "Er ist noch ein junger Spieler, der die Entwicklung auch weiter mitmachen muss." Löw hatte nochmals persönlich mit Schmelzer gesprochen.