Der Machtkampf im Deutschen Handballbund (DHB) ist vorläufig beendet, der Weg für Andreas Michelmann ins Präsidentenamt geebnet. Wie der DHB am Mittwoch mitteilte, zieht der Landesverband Württemberg den gemeinsam mit den Verbänden aus Bayern, Hessen und Niedersachsen gestellten Antrag auf Abwahl der DHB-Vizepräsidenten zurück.
"Das DHB-Präsidium unterstützt das Ergebnis der Findungskommission", sagte Interims-Präsident Mark Schober am Rande des Supercups zwischen dem deutschen
Meister THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch in Stuttgart.
Damit spricht alles dafür, dass Michelmann auf dem am 26. September in Hannover stattfindenden Bundestag zum neuen Präsidenten und damit zum Nachfolger des im März zurückgetretenen Bernhard Bauer gekürt wird. "Wir wollen das Schiff wieder in ruhige Gewässer bringen", sagte Hans Artschwager, der Präsident des Landesverbandes Württemberg am Mittwoch.
In einer mehrstündigen Sitzung am Mittwoch in Stuttgart hatte die DHB-Führung ein fünf Tage zuvor in München ausgearbeitetes Papier "mit breiter Zustimmung" verabschiedet.
Hauptamtlicher Vorstand bis 2017
Bis zum ordentlichen Bundestag 2017 soll ein hauptamtlicher Vorstand mit einem ehrenamtlichen Präsidium in der Funktion eines Aufsichtsrates installiert werden. Zudem soll der sogenannte Ehrenkodex "deutlicher gefasst" werden, wie Schober betonte.
Nachdem eine Opposition der größten Landesverbände Ende Juli mit einem Antrag auf Abwahl des gesamten DHB-Präsidiums für Wirbel gesorgt hatte, glätteten sich die Wogen bei einer fünfstündigen Debatte des DHB-Bundesrats in Kassel ein wenig.
Eine siebenköpfige Arbeitsgruppe, der auch der zuletzt stark angegriffene DHB-Vizepräsident Bob Hanning und Vertreter der Liga sowie der größten Landesverbände angehörten, erarbeitete "den gemeinsamen Weg zum Bundestag", wie der DHB schrieb.