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Immer wieder Brasilien
Für Solo schloss sich mit dem Halbfinal-Einzug ein Kreis, der 2007 schon fast für ihr Karriereende in der Nationalmannschaft gesorgt hätte. Bei der letzten WM nahm der damalige Nationalcoach Greg Ryan seine Stammtorhüterin vor dem Halbfinale gegen Brasilien aus der Mannschaft. Ersatz Brianna Scurry patzte, die USA verlor 0:4 und Solo kritisierte im Anschluss Trainer und Konkurrentin. Ryan schmiss sie aus dem Kader und auch die Spielerinnen wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Ryans Nachfolgerin Pia Sundhage begnadigte Solo aber und so stand sie beim Olympia-Finale 2008 wieder im US-Tor, hielt gegen Brasilien alles, was auf ihr Tor kam und sicherte so die Goldmedaille. Nun also der Sieg im dritten Versuch.
Libera trifft ins eigene Tor
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, denn die Amerikanerinnen führten bereits nach zwei Minuten mit 1:0. Shannon Boxx wurde auf der linken Seite schön freigespielt, ihre scharfe Hereingabe war eigentlich für Wambach gedacht, doch vor der Stürmerin war Daiane am Ball und lenkte ihn ins eigene Netz.
Ausgerechnet Daiane werden die Kritiker am veralteten Spielsystem der Brasilianerinnen sagen, denn Trainer Kleiton Lima lässt sein Team mit einer Dreierkette auflaufen, in der Daiane eine Libera alter und fast vergessener Schule gibt und häufig einige Meter hinter der Innenverteidigung steht.
In der Folge entwickelte sich eine offene Partie, in der die USA zwar optisch überlegen waren, im Aufbau aber viele Fehler produzierte und so die Brasilianerinnen immer wieder zu guten Chancen kamen. Marta musste sich diesmal zwar keiner hartnäckigen Spezialdeckung wie gegen Äquatorial-Guinea erwehren, trotzdem gelang ihr nicht viel. Ihre beste Chance hatte sie in der 23. Minute, als die Weltfußballerin einen Konter über das Tor setzte.