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Huck und Afolabi lieferten SpannungAfolabi konnte sich dem Schlaghagel kaum erwehren und hatte Glück, dass die Ringglocke ihn erlöste. Aber Afolabi ließ sich jetzt nicht abfrühstücken, blieb aktiv, der Kampf somit eng und spannend. Vor der letzten Runde sagte Wegner seinem Schützling: "Wenn du die letzte Runde nicht gewinnst, ist der Titel weg." Eine klare Ansage. Und die letzte Runde hatte es in sich. Beide gaben noch einmal alles.
Es war immer noch kein hochklassiger Kampf, da beide Boxer unsauber boxten und mit den Kräften am Ende waren. Viele wilde Schwinger gingen nun ins Leere, und beim letzten Gong schienen beide Kontrahenten in erster Linie froh zu sein, dass es endlich vorbei war. Bezeichnend: Während die Punktzettel ausgezählt wurden, setzte weder Huck noch Afolabi zum Jubel an. Beide schienen mit ihrer eigenen Leistung nicht hundertprozentig zufrieden, so dass sich am Ende alle einig waren, dass das Ergebnis (114:114, 115:113 für Huck und 114:114 - damit ein Mehrheits-Unentschieden) in Ordnung ging.
Huck, der froh war, seinen WBO-WM-Gürtel durch das Remis behalten zu können, räumte nach dem Kampf ein, dass ihn sein Ausflug ins Schwergewicht wohl doch zu viel Substanz gekostet hatte. "Ich war schon zu Beginn sehr müde, aber ich bin ein Kämpfer. Und mit der Unterstützung meiner grandiosen Fans habe ich mich durchgebissen", sagte der sichtlich erschöpfte Weltmeister nach dem Kampf. Im Trainer-Duell zwischen Ulli Wegner und Fritz Sdunek steht es damit auch weiterhin unentschieden.
Michel Massing