Betty Heidler mühte sich ins Hammer-Finale, Richard Ringer überstand im Sog von Superstar Mo Farah den 5000-m-Vorlauf: Die deutschen Leichtathleten haben sich bei der WM in Peking fast ohne Ausfall durch die Vorrunden am Mittwochmorgen gekämpft. Lediglich Hürdensprinter Alexander John ereilte das frühzeitige Aus nach einem Fehlstart.
Ex-Weltrekordlerin Heidler (Frankfurt) vermied dabei zwei Jahre nach dem Quali-Aus von Moskau ein ein erneutes Desaster und erreichte die Medaillen-Entscheidung am Donnerstag (13.00 Uhr) mit einem glanzlosen neunten Platz. "Das ist die einzige Nachricht, die heute zählt", sagte die 31-Jährige.
Mit allen drei Versuchen verpasste die Weltmeisterin von 2007 die geforderte Weite von 72,50 m deutlich, mit ihrem besten Wurf auf 70,60 m lag Heidler aber letztlich einen knappen Meter über dem "Cut". Im Vogelnest löste auch Heidlers Frankfurter Vereinskollegin Kathrin Klaas das Final-Ticket, die 31-Jährige wurde mit 71,41 m Siebte. Beste der Qualifikation war Polens Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk mit im ersten Versuch erzielten 75,01 m.
Platz sechs und starke 13:19,84 Minuten im schnellen zweiten Vorlauf reichten dem deutschen 5000-m-Meister Ringer, um im Finale am Samstag (13.30 Uhr) dabei zu sein. Doppel-Olympiasieger Farah wurde vier Tage nach seinem Triumph über 10.000 m in 13:19,42 Minuten Zweiter hinter dem erst 18 Jahre alten Äthiopier Yomif Kejelcha (13:19,38), der mit 12:58,39 Minuten die Jahresweltbestzeit hält. Im ersten Lauf lag Vizeweltmeister Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) in 13:45,00 Minuten vorne.
Auch Semenya weiter
Über 800 m zogen Fabienne Kohlmann und Christina Hering ins Halbfinale ein. Die deutsche Meisterin Kohlmann (Karlstadt) gewann ihren Vorlauf in 2:01,42 Minuten. Vizemeisterin Hering (München) wurde zwar in ihrem Rennen nur Fünfte, schaffte aber in 2:00,36 Minuten über die Zeitregel den Einzug in die Vorschlussrunde am Donnerstag (14.15 Uhr).Auch die südafrikanische Ex-Weltmeisterin Caster Semenya erreichte die nächste Runde, kam mit etwas Mühe in ihrem Vorlauf in 1:59,59 Minuten auf Platz drei. Die 24-Jährige war nach erneuten Knieproblemen erst im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen. Wegen der Verletzung hatte sie schon die Titelkämpfe 2013 in Moskau verpasst.
Die Hürdensprinter Gregor Traber (Stuttgart) und Matthias Bühler (Offenburg) schafften es ebenfalls in die Vorschlussrunde (Donnerstag, 13.05 Uhr). Der 22 Jahre alte deutsche Meister Traber schaffte es in 13,44 Sekunden als Dritter seines Vorlaufs in die nächste Runde, Bühler lief in 13,35 Sekunden als Zweiter seines Laufs Saisonbestleistung. Der Leipziger John (Leipzig) wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert.
Dreisprung: Favoriten im Finale
Einen skurrilen Auftritt legte Ronnie Ash hin. Der US-Amerikaner wurde nach einem Fehlstart ebenfalls disqualifiziert, weigerte sich aber, die Bahn zu verlassen. Ein Kampfrichter zeigte ihm minutenlang vergebens die rote Karte, ehe Ash sich dann doch kopfschüttelnd verabschiedete.Beim Dreisprung haben die beiden Top-Favoriten Pablo Pedro Pichardo (Kuba) und Christian Taylor (USA) ohne größere Probleme das Finale (Donnerstag, 13.10 Uhr) erreicht. Der Weltjahresbeste Pichardo sprang mit 17,43 m die beste Weite des Feldes, Ex-Weltmeister und Olympiasieger Taylor kam auf 17,28 m. Das Duo springt in dieser Saison in seiner eigenen Liga und macht Gold wohl unter sich aus.