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Insgesamt war den Dortmundern aber anzumerken, dass nach den sechs Gegentoren die defensive Null - das große Plus der beiden Meisterjahre - wieder zu stehen hat. Mehr Kompaktheit, weniger Risiko, besonders auf den Außen, so sollte die Rückkehr in die Erfolgsspur geschafft werden. Die Gladbacher, ihrerseits auch mäßig gestartet, wären mit einem Punkt zufrieden gewesen. Trainer Lucien Favre setzte dafür wieder auf sein gewohntes 4-4-2, für den gesperrten Martin Stranzl und den angeschlagenen Luuk de Jong standen Igor de Camargo in der Startelf.
In der vergangenen Spielzeit konnte sich der VfL in ähnlicher Ausrichtung häufig auf Reus verlassen, sein Weggang soll der wichtigste Grund für die bisherigen Schwierigkeiten sein. Das ist aber zu kurz gedacht, denn auch wenn Reus die BVB-Führung erzielte, so fiel das 0:1 nach einem Ballverlust von Patrick Herrmann und dem anschließenden Wegrutschen von Alvaro Dominguez. Reus verwandelte sicher, verbot sich aber den Torjubel, ein Dankeschön wäre trotzdem angebracht gewesen. Fehler passieren, den Gladbachern derzeit aber viel zu häufig. So werden die Gladbach-Fans noch länger auf eine Belohnung für die tatsächlich gute erste halbe Stunde warten müssen.
Bis zur Pause fand die Auswärts-Borussia ihre Linie nämlich nicht wieder - und hätte schon frühzeitig hoffnungslos zurückliegen können. Subotic traf nach einer kurz ausgeführten Ecke per Kopf (40.), Reus hätte nach einem tollen Pass von Götze seinen zweiten Treffer nachlegen müssen (44.).
Gladbacher Sorgen: ter Stegen verletzt ausgewechselt
Nach der Pause änderte sich an der Ausrichtung des Spiels wenig, auch wenn de Camargo mit einem Kopfball den Anschlusstreffer hätte erzielen können (51.). Der BVB blieb dominant, presste wie in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs sehr konsequent und effizient, nach dem 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen war es das zweite starke Heimspiel in Folge.
Denn Reus hatte bis zu seiner Auswechslung (76.) noch einen auf Lager, der Treffer vereinte Glück und Traumtor: Eigentlich blieb Reus im Gladbacher Strafraum hängen, der Ball prallte von Filip Daems wieder vor seine Füße und Reus lupfte ihn ansatzlos über ter Stegen hinweg ins lange Eck. Die Schlussphase hatte - abgesehen vom Ergebnis - aber noch eine Hiobsbotschaft für die Gäste zu bieten: ter Stegen verletzte sich am Rücken und musste für Christofer Heimeroth ausgewechselt werden.
In der Schlussphase mehrten sich Gladbacher Fehler wieder, Nutznießer waren Gündogan und Blaszczykowski. Der Pole bereitete erst Gündogans Treffer über die linke Seite vor, wurde dann vom deutschen Nationalspieler bedient und ließ Heimeroth auch keine Chance. Ein rundum gelungener Abend für die schwarz-gelbe Fußball-Seele, in Mönchengladbach beginnen dagegen schwierige Wochen.