(Seite 2 von 3)
So weit, so gut. Oder eben auch nicht. Tiriac wollte noch mehr und so entschied er sich, in Madrid auf blauem Sand spielen zu lassen. "Die TV-Zuschauer können den Ball besser sehen", sagte Tiriac. Sicherlich, ein Grund. Aber wenn das wirklich das Problem ist, hätte man auch den Ball anders färben können und so deutlich weniger Auswirkungen gehabt. Es geht aber noch um etwas anderes: Blau ist die Farbe des Turnier-Hauptsponsors Mutua Madrileña, einer gemeinnützigen spanischen Versicherungsgesellschaft. Und die konnte sich in der Woche sicherlich nicht über fehlende Präsenz in den Medien beklagen.
Doch ob das in den kommenden Jahren weiter so sein wird, darf bezweifelt werden. Denn Tiriac ist mächtig, aber nicht so mächtig wie die Top-Stars der Branche. Und die wollen vor allem eins: Mitspracherecht und entscheiden dürfen. Und bei der Belagänderung in Madrid durften sie nicht mitreden, es wurde ihnen vorgesetzt. Deshalb stinkt es ihnen.
"Blauer Sand ist ein Fehler. Es bringt den Spielern nichts und auch nicht dem Tennis. Aber dem Turnierbesitzer", sagte Rafael Nadal, noch nie ein großer Freund des Turniers in Madrid: "Die Lichtverhältnisse hinter dem Platz mit den Werbetafeln machen es schwer, den Ball zu sehen. Zudem ist der Court rutschiger als üblich. Vielleicht liegt es am blauen Sand."
"Für mich ist das kein Tennis"
Ohne Frage, der blaue Untergrund ist schneller als der normale rote Sand, er ist zudem rutschiger. Ohne Frage waren auch die wenigen Tage vor dem Turnier sicherlich zu kurz, um sich angemessen einzugewöhnen.
Aber ist das ein Problem? Seit Jahren beklagen Experten die zunehmende Vereinheitlichung der Tennisbeläge, wirkliche Unterschiede sind nicht mehr zu erkennen. Es gibt auf der ATP-Tour keine Teppichturniere mehr, die Rasensaison ist extrem kurz. Der blaue Sand wäre da eine willkommene Abwechslung.