Zu rutschig, einfach ungewohnt: Beim Tennisturnier in Madrid wurde erstmals auf blauem Sand gespielt. Zu viel Neues für Rafael Nadal und Novak Djokovic, die ordentlich stänkerten. Dabei hätten sie sich ruhig ein Beispiel an den Frauen nehmen können.
Chuck Norris und Schlittschuhe sollten helfen, Erinnerungen an die Schlümpfe wurden wach, ein Boykott ins Spiel gebracht und am Ende ging es um Weicheier und die Überlegenheit des weiblichen Geschlechts. Das Tennisturnier in Madrid war speziell, die Reaktionen waren es ebenso. Erstmals wurde bei dem offiziellen Sandplatzturnier nicht auf rotem, sondern auf blauen Untergrund gespielt. Einige sahen in dem Novum den Untergang des Tennis-Abendlandes, andere freuten sich über eine willkommene Abwechslung. Aber der Reihe nach.
Ion Tiriac ist ein Tausendsassa. Er war Eishockeyspieler, nahm gar 1964 für Ruämien an den Olympischen Spielen teil, wurde dann Tennisprofi und gewann 1970 die French Open im Doppel. Anschließend managte der heute 73-Jährige Boris Becker, war für Anke Huber und Goran Ivanisevic zuständig, baute nebenbei ein Unternehmen auf, hatte eine Fluglinie, war Reiseveranstalter und hatte eine Krankenversicherung. Es gibt wenig, was Tiriac noch nicht gemacht hat.
Tiriac ist ein Getriebener, einer der nie ruht, einer der privat gerne auf die Jagd geht und in seiner Heimat dafür ein 600 Hektar großes Revier hat.
Tiriac will das Turnier in Madrid zum Top-Event machen
Seit einigen Jahren ist Tiriac Besitzer des Tennisturniers in Madrid. Er will es zu einem Event machen, dem inoffiziellen fünften Grand Slam. Dafür hat er der ATP den attraktiven Termin im Mai vom eigentlichen Ort Hamburg abgeschwatzt und das Turnier so von einem Hartplatz- bzw. Teppichevent im Herbst, wo die Saison eigentlich gelaufen ist, zu einem Top-Event im Vorfeld der French Open gemacht. An einem Termin, wo die Top-Stars Spielpraxis brauchen, wenn sie in Roland Garros erfolgreich sein wollen.