Ausgerechnet am Ort seines Olympiatriumphs hat Rodler Felix Loch (Berchtesgaden) beim Saisonfinale den nächsten großen Titel verspielt. Bei der Europameisterschaft im russischen Sotschi landete der 25-Jährige am Sonntag auf dem Bronzerang, wie schon vor zwei Wochen bei der WM in Sigulda/Lettland musste er sich dem neuen Welt- und Europameister Semen Pawlitschenko geschlagen geben. Alexander Peretjagin sorgte bei den im Rahmen des Weltcups ausgetragenen Titelkämpfen als Zweiter für einen russischen Doppelsieg.
Die Frauen hatten einen Tag zuvor ihren Siegeszug dagegen auf ungewöhnliche Art fortgesetzt - Dajana Eitberger (Ilmenau) schnappte Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) völlig überraschend den Titel weg und setzte sich erstmals Europas Krone auf. Gold für Deutschland gab es zum Abschluss auch im Team-Wettbewerb.
"Heute hat mir das Wetter nicht in die Karten gespielt. Die Bahn ist von Schlitten zu Schlitten langsamer geworden", sagte Loch im ZDF: "Ich haben einen super zweiten Lauf erwischt. Ich bin froh, dass ich noch auf den dritten Platz vorgefahren bin."
Loch vergab auf der Olympiabahn aufgrund eines ganz schwachen ersten Laufs die Chance auf den Sieg, den ersten Platz im Gesamtweltcup hatte er allerdings bereits vor einer Woche in Altenberg perfekt gemacht. "Im Weltcup war es eine sehr gute Saison, da kann man sich auf gar keinen Fall beschweren", sagte Loch.
Langenhan auf Rang vier
Andi Langenhan (Zella-Mehlis) wurde als zweitbester Deutscher in Sotschi Vierter. Ralf Palik (Oberwiesenthal) belegte EM-Rang neun und den zehnten Platz in der Weltcup-Wertung.Eitberger hatte am Samstag zunächst Mühe, ihren unerwarteten Triumph einzuordnen. "Es hat sich durch die ganze Saison gezogen, dass ich von mir selbst überrascht bin. Ich muss das alles erstmal verdauen", sagte Eitberger.
Olympiasiegerin und Gesamt-Weltcupsiegerin Geisenberger vergab dagegen die Chance, erstmals alle großen Titel der Frauen gleichzeitig zu halten. Vizeweltmeisterin Tatjana Iwanowa (Russland) holte Bronze, Tatjana Hüfner (Friedrichroda) landete auf dem fünften Platz. Anke Wischnewski (Oberwiesenthal) musste sich zum Abschluss ihrer Karriere mit Rang sieben begnügen.
Bei den Doppelsitzern holten die Olympiasieger und Weltmeister Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) zudem erstmals den EM-Titel, die Thüringer Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) sicherten sich den Gesamtsieg im Weltcup. Dazu reichte der siebte Platz. "Der EM-Titel hat in unserer Sammlung noch gefehlt, wir sind überglücklich, dass es geklappt hat", sagte Wendl.