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Erst nach Wiederanpfiff wurden die Niederlande wieder stärker und kamen zu weiteren Chancen durch Van Persie, Afellay und Mark van Bommel. Glück und zwei tiefe Viererketten, die Maßnahme der europäischen Fußballstunde, halfen den Dänen. Bei aller Dominanz verlor der Vizeweltmeister jedoch allmählich auch die Geduld und versuchte es zu oft mit Einzelaktionen, was beim FC Bayern gleich eine Egoismus-Debatte hervorgerufen hätte, so oft versuchte Robben es mit dem Ball am Fuß oder mit seinem altbekannten Pfad in die Mitte.
Dabei versprachen die meist von Sneijder inszenierten Passkombinationen eigentlich mehr Gefahr. Mehr Gefahr erhoffte sich der Bondscoach auch, als er 20 Minuten vor dem Ende Rafael van der Vaart und Klaas Jan Huntelaar einwechselte. Die alte Debatte darüber, ob Huntelaar und Van Persie gemeinsam spielen können, die bei der jüngsten Testspielniederlage gegen Bulgarien noch eher negativ beantwortet werden musste, kam also erneut auf den Prüfstand.
Extrem offensive Wechsel ohne Erfolg
Schon kurz nach dem Wechsel, bei dem Nigel de Jong und Ibrahim Afellay aus dem Spiel mussten, bot sich beiden Stürmern die Chance auf den Ausgleich nach einem tödlichen Pass von Sneijder, der der Todesgruppe angemessen war. Aber sowohl der Schalker als auch der Arsenal-Star schafften es hintereinander nicht, Dänemarks Keeper Stephan Andersen zu überwinden, der sich heldenhaft vor den Ball warf und dabei Kopf und Kragen riskierte.
In den Schlussminuten warf Van Marwijk dann noch mehr nach vorne und brachte Dirk Kuyt für Gregory van der Wiel. Aber auch das brachte nichts mehr. Zwar zog die Elftal das Passspiel weiter der Brechstange vor, doch Dänemark feierte einen spektakulären Auftaktsieg, der dem Erfolg im Elfmeterschießen bei der EM 1992 gegen den gleichen Gegner kaum nachsteht. Damals besiegten die Dänen im Finale auch Deutschland. Die DFB-Elf ist am kommenden Sonntag dritter Gegner von Morten Olsens Elf.