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Natürlich schließt auch dieser Helm ein Risiko auf eine Gehirnerschütterung nicht hundertprozentig aus, doch selbst ein mit vier Sternen ausgezeichneter Schutz bietet laut der auf materialsgate.de zitierten Studie eine Steigerung von 55 Prozent. Der Grund, warum ein Großteil der Spieler auf eine solche Verbesserung verzichetet? Wahrscheinlich Bequemlichkeit und Gewohnheit. Zugegeben, ich laufe auch lieber mit meinen eingelatschten Laufschuhen einen Marathon. Auch wenn es mir blutige Blasen und Oberschenkelschmerzen bereitet.
Doch während ich dabei lediglich mit Blessuren hadere, die nach ein paar Tagen vergessen sind, spielen diese Profis um ihre gesundheitliche Zukunft. Oder besser gesagt dagegen. Und nicht immer kann die Ausrede gelten die meisten seien doch noch sehr jung, für die sind 40-Jährige fast Opas. Dann müssen eben die Eltern der Spieler Initiative ergreifen eben so, wie es Kurt Warner bei seinen Sprößlingen tut.
Ein Großer seiner Zunft von der NFL gezeichnet?
Noch einmal zurück zu Seau, der seinem Leben mit 43 Jahren ein Ende gemacht hat. Sofort schossen Spekulationen ins Kraut, Seaus in seiner 20-jährigen NFL-Karriere mehrfach erlittene Gehirnerschütterungen hätten mit dem Selbstmord zu tun. Eine Autopsie seines Gehirns soll nun Aufschluss über mögliche Langzeitverletzungen geben.
Seau galt während seiner Karriere als Musterprofi, der sich mit gemeinnützigen Projekten besonders in San Diego viele Freunde und Verehrer gemacht hatte. Und selbst seine Gegner, wie Broncos-Quarterback John Elway, lobten den Linebacker: "Er hat den Sport so gespielt, wie er gespielt werden sollte", so Elways Reaktion auf twitter.com.
Schon lange vor Seaus Tod oder der Kopfgeldaffäre um die New Orleans Saints hat es die Sicherheitsdebatte gegeben. Und das nicht nur in der NFL, wie die auch in der NHL eingeführten Regeländerungen und die Prozeduren bei Verdacht auf Gehirnerschütterung beweisen. Doch ein Risiko wird wie in jeder Sportart - immer bleiben. Es liegt an den Liga-Verantwortlichen, Teambesitzern, Coaches, aber auch vor allem an den Spielern, dieses auf ein Möglichstes zu minimieren.
Sven Kittelmann