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Elf Jahre nach dem Triumph gegen den FC Valencia im Mailänder Elfmeterkrimi ist der 19. Mai wieder ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben. Schon beim Abschlusstraining am Freitagnachmittag feuerten Bayern-Fans ihre Lieblinge lautstark an.
"Es ist der größte Titel im Vereinsfußball, den will man natürlich gewinnen", erklärte Lahm beschwörend. Die Stadt hat für Sonntag bereits einen Autokorso vom Vereinsgelände zum Marienplatz geplant - um 14.00 Uhr würde die Triumphfahrt starten.
Ihre elf Besten können beide Finalisten nicht aufbieten. Schuld daran sind jeweils drei Gelbsperren auf beiden Seiten. Chelsea muss zudem auf Kapitän John Terry verzichten, der im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona Rot sah. Beide Trainer treffen die Ausfälle hart.
Der Heimvorteil soll den Sieg bringen
Heynckes muss in der Abwehrkette Holger Badstuber und David Alaba durch Anatoli Timoschtschuk und Diego Contento ersetzen. Dazu fehlt Luiz Gustavo als Zerstörer neben Schweinsteiger. "Wir können andere Lösungen bieten", sagte der Mittelfeld-Chef.
Chelseas Interimscoach Roberto Di Matteo, dessen Zukunft ungewiss ist, muss neben Abwehrchef Terry die Ausfälle von Außenverteidiger Branislav Ivanovic und der wichtigen Mittelfeldkräfte Ramires und Raul Meireles kompensieren. Aber die von Milliardär Roman Abramowitsch zusammengekaufte Truppe hat mit Torwart Cech, Lampard, Mata, Sturridge, Kalou und dem gefürchteten Drogba, der "manchmal seine Schauspielerei übertreibt", wie Heynckes kritisch anmerkte, immer noch genug Asse zur Verfügung.
Die größere Gier, das bessere Kollektiv, die besseren Einzelkönner - vieles kann entscheidend sein. Bayerns größter Pluspunkt aber wird der Heimvorteil sein. "Unser Stadion, unser Platz, unsere Kabine", zählte Gomez auf. Alle sechs Königsklassenspiele haben sie in dieser Saison in ihrer Arena gewonnen; gegen Manchester City, gegen Neapel, gegen Real Madrid, gegen alle.